Das Betriebsergebnis, das die Zurich als Business Operating Profit (BOP) ausweist, nahm um 16 Prozent auf 5,30 Milliarden US-Dollar zu. Der Reingewinn kletterte im Berichtsjahr 2019 laut Mitteilung vom Donnerstag um 12 Prozent auf 4,15 Milliarden in die Höhe.

Damit hat der Versicherer die Markterwartungen übertroffen. Analysten hatten im Vorfeld der Publikation im Durchschnitt (AWP-Konsens) mit einem BOP in Höhe von 5,23 und einem Gewinn von 4,00 Milliarden Dollar gerechnet. Nach Handelsbeginn geht es mit der Zurich-Aktie aber nur um 0,2 Prozent nach oben. Die Aktie kostet im Moment 422 Franken. 

Der Versicherungskonzern Zurich erreichte einen Combined Ratio von 96,4 Prozent. Die Befragung von 15 Analysten hatte im Durchschnitt einen Combined Ratio von 95,9 Prozent ergeben. Die Combined Ratio, auch Schaden-Kosten-Satz, vergleicht die internen Kosten des Sachgeschäfts des Versicherers mit den Prämieneinnahmen. Je höher die Combined Ratio liegt, desto weniger profitabel hat das Unternehmen gearbeitet. 

Die Zurich-Aktie gilt unter Anlegern als Dividendenperle und das bleibt auch in diesem Jahr so. Den Aktionären soll aus dem Gewinn mit 20 Franken je Titel ein Franken mehr als im vergangenen Jahr als Dividende ausgeschüttet werden.

Positive Schadenentwicklung

Die Sparte Schaden- und Unfallversicherungen hat zum guten Geschäftsgang wesentlich beigetragen. Die Schaden-Kosten-Quote konnte um 1,4 Prozentpunkte auf 96,4 Prozent verbessert werden. Liegt die Kennzahl unter 100 Prozent, dann erzielt ein Versicherer in diesem Geschäft Gewinn.

Dabei fiel die Belastung aus Unwettern trotz Katastrophen wie dem US-Hurrikan "Dorian", Feuersbrünsten in Kalifornien und Australien oder Wirbelstürmen in Japan tiefer aus als im Vorjahr. Zudem profitiert die Sparte davon, dass unter der Regie von Konzernchef Mario Greco über die Jahre Strukturen und das Produktangebot vereinfacht und Kosten eingespart wurden.

In der Lebensversicherung ging der Betriebsgewinn gegenüber der hohen Vorjahresbasis leicht um 4 Prozent auf 1,49 Milliarden Dollar zurück, während die Zurich mit den für den US-Partner Farmers erbrachten Dienstleistungen etwas mehr verdiente. Und im freundlichen Börsenumfeld stieg das mit den Kapitalanlagen der Gruppe erwirtschaftete Ergebnis netto um 18 Prozent auf 7,4 Milliarden.

Ziele übertroffen

Die Ergebnisse bestätigten, dass die Zurich ihre Pläne in den letzten drei Jahren erfolgreich umgesetzt habe, blickt Mario Greco in der Mitteilung zurück. "Damit sind wir gut aufgestellt, um die ehrgeizigen neuen Ziele zu erreichen, die wir uns für die nächsten drei Jahre gesteckt haben."

Die Zurich hat im Rahmen des 2019 zu Ende gegangenen dreijährigen Strategieprogramm auf der Kostenseite etwas mehr als die ursprünglich anvisierten 1,5 Milliarden Dollar eingespart. Der Grossteil daraus wurde über die Vereinfachung der IT-Strukturen erreicht.

Im neu angelaufenen Dreijahreszyklus zielt die Zurich neu auf eine Kapitalrendite auf dem Betriebsgewinn von über 14 Prozent ab, nach zuvor mindestens 12 Prozent. Im Jahr 2019 lag die Rendite bereits bei 14,2 Prozent. Bei der Dividende gilt derweil die jeweils im Vorjahr getätigte Auszahlung als Mindestziel.

An der Börse geht es für die Aktie der Zurich seit gut vier Jahren nur nach oben. Nachdem der Kurs 2019 um über 35 Prozent in die Höhe geklettert war, konnte die Aktie im laufenden Jahr um weitere 6,5 Prozent zulegen. In den vergangenen Jahren hat die Gruppe insbesondere mit der stetigen Verbesserung der Profitabilität und der Zahlung attraktiver Dividenden bei den Anlegern gepunktet.

(cash/AWP)