Auf dem Höhepunkt der Pandemie hatte sie die Wirtschaft mit einem billionenschweren Notpaket über Wasser gehalten. Mehr als 20 Millionen Amerikaner verloren allein im April ihren Job, bevor im Mai ein vorläufiges Ende des Aderlasses einsetzte. Trotz des jüngsten Jobaufbaus erinnert die Arbeitslosenquote von 13,3 Prozent noch immer an die Zeiten der grossen Depression. Experten erwarten für die Sitzung keine grossen Ankündigungen, zumal die Fed bereits zu Wochenbeginn die Bedingungen ihres Kreditprogramms für kleinere und mittlere Unternehmen gelockert hat.

US-Notenbankchef Jerome Powell hat vor einer langen konjunkturellen Durststrecke gewarnt, auch weil weitere Wellen der Coronavirus-Pandemie nicht auszuschliessen seien. Beobachter blicken daher mit besonderer Spannung auf die aktualisierten wirtschaftlichen Projektionen der Währungshüter, die ebenfalls am Mittwoch anstehen.

Die Fed hat ihren Leitzins bereits auf die Spanne von null bis 0,25 Prozent gesenkt. Negativzinsen kommen für die Notenbank aber nach dem Urteil vieler Fachleute weiterhin nicht infrage, auch wenn US-Präsident Donald Trump die Währungshüter dazu drängt. Negative Zinsen gelten in der Geldpolitik als unkonventionelles Instrument, um in Krisenzeiten die Kreditvergabe der Banken an die Wirtschaft anzuschieben. Die Fed hat allerdings mit kräftigen Geldspritzen bereits dafür gesorgt, dass der Kreditfluss an Haushalte und Firmen nicht versiegt.

(Reuters)