Von der weltweiten Rohstoffknappheit war in letzter Zeit viel zu hören und zu lesen: Viele wichtigen Materialen wie Holz, Stahl, Kunststoff oder Mikrochips sind nur schwer erhältlich, die internationalen Lieferketten stocken.
Die globalen Engpässe wirken sich bis auf Schweizer Baustellen auf - und verteuern die Arbeiten: Ein 1-Million-Franken-Bau kann so bis zu Tausend Franken zusätzlich kosten, wie der Schweizerische Baumeisterverband ausgerechnet hat. Ein Teil der Mehrkosten müssen auch die Bauherrinnen übernehmen. Für eine Million Franken bekommt man auf dem Land etwa ein Drei-Zimmer-Haus mit etwas Umschwung und in der Stadt eine Eigentumswohnung.
So setzt sich die Rechnung zusammen:
- Die Baukosten machen etwa einen Fünftel der Gesamtausgaben aus.
- Wiederum 40 Prozent dieser 20 Prozent sind Kosten für das Material.
- Der Materialmangel beeinflusst also etwa fünf Prozent vom Totalpreis.
Der Baumeisterverband spricht von einem nur kleinen Problem: «Der Aufpreis bei einem Einfamilienhausprojekt bewegt sich im Rahmen von maximal einigen Hundert Franken. Wir wollen Privatpersonen die Angst nehmen, dass sie sich wegen der Rohstoffknappheit nun plötzlich kein Einfamilienhaus mehr leisten können», sagt Sprecher Matthias Engel.
Die viel grössere Herausforderung sei für die Baumeister die Auftragslage, die sich erst langsam wieder bessere. «Für uns ist wichtig, dass die öffentliche Hand – Bund, Kantone und Gemeinden – ihre Investitionen nun forciert, auch im Hinblick auf die Zeit nach der Corona-Pandemie», so Engel. Die Budgets für die Investitionen seien in vielen Fällen nämlich bereits gesprochen.
Dieser Artikel erschien zuerst im Digitalangebot der Handelszeitung unter dem Titel: "Rohstoffknappheit: So viel teurer wird das neue Einfamilienhaus"