Der Markt für Automobile in Asien läuft weiterhin rund. In Japan motiviert die kommende Mehrwertsteuererhöhung im April viele zum Autokauf: Die Neuzulassungen stiegen im Februar um knapp 19 Prozent auf rund 500'000 Einheiten. In China bewegte sich der Pkw-Markt im Februar mit 1,2 Millionen verkauften Autos um 22 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Für Autobauer und Zulieferer wie Autoneum ist eine starke Position in Asien unerlässlich, um auch in Zukunft zu wachsen. Doch gerade in dieser Region ist Autoneum schwach. Der Umsatzbeitrag macht gerade mal 6 Prozent aus, derweil in Europa rund 43 Prozent erwirtschaftet werden – einem Markt, der nach jahrelanger Flaute wieder etwas an Fahrt gewinnt.

Präsenz in Asien verstärken

"Wir sind nicht zufrieden, was unsere Präsenz in Asien betrifft", sagt Martin Hirzel im cash-Video-Interview. Laut Hirzel, der seit Mai 2011 das Unternehmen führt, soll im laufenden Jahr weiter in Asien investiert werden, um so den Umsatz anzukurbeln. "Wir erwarten eine Wachstumssteigerung gegenüber dem Vorjahr in der Grössenordnung von 20 Prozent."

Das in Winterthur domizilierte Unternehmen hat sich auf die Herstellung von Systemen zur Schall- und Wärmeisolation von Fahrzeugen spezialisiert. Kürzlich teilte Autoneum mit, seine Faser-Technologie für die Herstellung von Unterbodenverkleidungen und Motorenunterschilder ab 2015 auch in den USA, dem zweitgrössten Automobilmarkt nach China, einzuführen. Die Produkte sind schallabsorbierend und bis zu 50 Prozent leichter als herkömmliche Kunststofflösungen. Autoneum erwirtschaftet etwa 44 Prozent des Umsatzes in den Vereinigten Staaten.

Stabile Dividendenpolitik

Das Geschäftsjahr 2013 ist für Autoneum besser als erwartet gelaufen. Auch der Start ins laufende Jahr ist laut Hirzel geglückt. "Wir sind nach den ersten zwei Monaten sowohl beim Umsatz als auch bei der angestrebten Profitabilität auf Kurs."

Unter dem Strich weist das Unternehmen für 2013 einen um 22 Prozent höheren Reingewinn gegenüber dem Vorjahr aus. Davon sollen die Aktionäre mit einer auf 1,30 Franken pro Aktie verdoppelten Dividende profitieren, was zum aktuellen Kurs bei 162 Franken einer Dividendenrendite von 0,8 Prozent entspricht. Viel mehr Rendite dürfen die Aktionäre in Zukunft nicht erwarten. Autoneum versprach nach dem Börsengang im Mai 2011 eine Ausschüttungsquote von 30 Prozent. "Diese soll auch in Zukunft gelten", sagt Hirzel.

Die Autoneum-Aktien notieren am Mittwoch bei minus 0,4 Prozent, nachdem gute Jahreszahlen die Titel im frühen Geschäft auf ein neues Allzeithoch getrieben hatten. Händler begründen die Kurserosion mit Gewinnmitnahmen. Der Kurs der Autoneum-Aktie hat sich in den letzten zwölf Monaten verdreifacht.

Im cash-Video-Interview äussert sich Hirzel zudem zur Entwicklung des europäischen Automarktes und zur schwächelnden Wirtschaft in China.