Das ist dem am Mittwoch gemeinsam von der Credit Suisse (CS) und dem Schweizerischen Baumeisterverband (SBV) veröffentlichten Bauindex zu entnehmen. Das Bauhauptgewerbe hatte im Anfangsquartal 2021 den Umsatz noch um 5,9 Prozent auf beinahe 5 Milliarden Franken gegenüber dem bereits von der Corona-Pandemie geprägten Vorjahresquartal gesteigert. Diese Erholungstendenz könne der Bauindex im zweiten Quartal 2021 vorerst nicht bestätigen, schreibt die Credit Suisse.
Zwar rechnet das Institut im Vergleich zum Vorjahr mit einem Umsatzplus von 2,9 Prozent, gegenüber dem erste Quartal 2021 dürfte jedoch ein leichter Rückgang der saisonbereinigten Umsätze des Bauhauptgewerbes um 1,5 Prozent resultieren. Zurückzuführen ist dies hauptsächlich auf den Wohnungsbau (-3,5%) und den öffentlichen Hochbau. Gleichzeitig dürfte der Tiefbau erneut zulegen (+2,2%).
Auftragslage intakt
Die Auftragslage ist dabei auch im Hochbau intakt und insbesondere im Wirtschaftsbau konnten zuletzt wieder mehr Auftragseingänge verbucht werden: Allein im ersten Jahresviertel 2021 nahm der Auftragseingang im Bauhauptgewerbe um 14 Prozent auf 7,2 Milliarden Franken zu.
An dieser Situation dürfte sich gemäss CS mittelfristig auch nichts ändern. Denn in den vergangenen 12 Monaten wurden den Angaben zufolge für Projekte mit einem Volumen von insgesamt 47,9 Milliarden Franken Baugesuche eingereicht, was dem höchsten Stand seit Ende 2018 entspricht.
Zu den Perspektiven insgesamt bleibt die CS vorsichtig eingestellt. Die Umsatzentwicklung werde weiterhin durch pandemiebedingte Produktivitätseinbussen und zunehmend auch durch Lieferengpässe bei wichtigen Baumaterialien gebremst, heisst es.
Überangebot im Wohnungsbau
Eingetrübt bleiben die Aussichten ausserdem im Wohnungsbau, wo regional vorherrschende Überangebote bei Mietwohnungen teilweise weiter zunehmen würden. Im Wirtschaftsbau dürfte sich längerfristig der Nachfragerückgang bei Büro- und Verkaufsflächen bemerkbar machen, was gegenwärtig noch durch eine rege Investitionstätigkeit bei Infrastrukturprojekten (z.B. Datacenter) kaschiert werde.
Herausfordernd bleibt gemäss dem Baumeisterverband auch die Situation bei den Arbeitskräften: 2020 lag die Schwierigkeit im Bauhauptgewerbe primär darin, dass wegen der ungewissen Konjunkturaussicht bis zu 4000 saisonale Stellen weniger geschaffen wurden als üblich.
Mittlerweile helle sich die Lage am Arbeitsmarkt zwar auf; seit Jahresbeginn sei die Arbeitslosigkeit im Bauhauptgewerbe gesunken. Trotzdem waren per Ende März 2021 noch immer 2800 beziehungsweise 3 Prozent weniger Stellen besetzt als ein Jahr zuvor.
(AWP)