Die Vermögen der Schweizer Haushalte sind 2018 erstmals seit zehn Jahren gesunken. Grund dafür sind die zum Jahresende hin sinkenden Aktienmärkte. Der private Schuldenberg - hauptsächlich Hypotheken - ist hingegen weiter gewachsen. Laut der am Freitag publizierten "Finanzierungsrechnung" der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sanken die finanziellen Forderungen der Haushalte um 14 Milliarden auf total 2586 Milliarden Franken. Das ist ein Minus von 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das ist laut SNB die erste Abnahme seit zehn Jahren.

Sinkende Aktienkurse schlugen sich mit Kapitalverlusten in Höhe von 44 Milliarden Franken zu Buche, erklärte die Notenbank. Der Swiss Market Index (SMI) etwa hatte 2018 um 10 Prozent nachgegeben.

Im Gegenzug stiegen die Guthaben und Ansprüche von Schweizerinnen und Schweizern gegenüber Versicherungen und Pensionskassen um 19 Milliarden. Sie vermochten die Kapitalverluste somit nur teilweise zu kompensieren.

Höhere Schulden

Das Immobilienvermögen der privaten Haushalte erhöhte sich laut den Berechnungen der SNB aufgrund der gestiegenen Preise für Immobilien um 51 Milliarden auf 2053 Milliarden Franken (+2,5 Prozent).

Aber auch die Verpflichtungen der privaten Haushalte, primär Schulden in Form von Hypothekarkrediten, erhöhten sich um 24 Milliarden auf 901 Milliarden Franken (+2,8 Prozent). Per Saldo nahm das sogenannte Reinvermögen, berechnet aus den finanziellen Forderungen zuzüglich der Immobilien (Aktiven) und abzüglich der Verpflichtungen (Passiven), laut SNB im vergangenen Jahr um 12 Milliarden Franken auf total 3739 Milliarden zu. Das ist ein kleines Plus von 0,3 Prozent.

Die Finanzierungsrechnung zeigt unter anderem die Vermögensbilanz der privaten Haushalte, um ein ganzheitliches Bild der Vermögenssituation wiederzugeben.

(AWP)