Gehören Sie zu den Leuten, die sich furchtbar über Thomas Jordan ärgern? Über den radikalen Schritt der Schweizerischen Nationalbank (SNB), den Euro-Mindestkurs überraschend aufzuheben?

Wer das Gefühl hat, ein besserer Thomas Jordan zu sein, kann das beweisen. Und zwar mit einem Computerspiel, das die SNB entwickelte. Das Spiel namens "Mopos" (Monetary Policy Simulation Game) dreht sich ganz um die Geldpolitik der Nationalbank, um Leitzins, Konjunktur und Inflation – kurz: Wie eine Zentralbank entscheidet.

Zentrales Instrument einer Zentralbank – im Spiel wie in der Wirklichkeit – ist der Leitzins. Laut Lehrbuch hat eine Erhöhung des Zinses eine tiefere Inflation und eine Abschwächung der Konjunktur zur Folge. Und umgekehrt.

Unvorhersehbare Schocks jederzeit möglich

Anhand verschiedener fiktiver Grössen wie Inflation, Konjunktur und Wechselkurs ist es die Aufgabe des Spielers, zukünftige Entwicklungen abzuschätzen und den Leitzins enstprechend anzupassen.

Erschwerend kommt hinzu: Es können unvorhersehbare Ereignisse in Form von Wechselkursschocks oder eines plötzlichen Anstiegs der Rohstoffpreise eintreten. Das Ziel des Spiels: Für stabile Preis sorgen ohne dabei die Gesamtwirtschaft zu überhitzen oder abzuwürgen. Keine einfache Aufgabe, wie ein Selbstversuch zeigt.

"Mopos" wurde als Lehrmaterial für die Sekundar- und die Gymnasial-Stufe entwickelt, eignet sich aber auch für interessierte Laien, um die Möglichkeiten und Grenzen der Geldpolitik kennenzulernen, ganz ohne realwirtschaftliche Konsequenzen. Und noch ein Vorteil hat das Spiel: Als fiktiver SNB-Präsident müssen Sie sich für Ihre Entscheidungen nicht rechtfertigen. Auch nicht gegenüber unzufriedenen Mitbürgern.

Hier gehts zum Thomas-Jordan-Game der SNB