In Teilen der Schweiz haben die Sommerferien bereits begonnen, in anderen stehen sie kurz vor der Tür. Neben der erholsamsten Zeit des Jahres bedeutet dies für viele Leute auch eine Zeit grosser finanzieller Ausgaben. Gerade bei Reisen ins Ausland können scheinbar alltägliche Dinge schnell ins Geld gehen.

Von Übernachtung über Verpflegung bis zu Treibstoff: Hier kommen zehn wichtige Informationen rund ums Geld ausgeben in den Ferien:

1. Die Tücken des Plastikgeldes

Mit dem Einsatz von Kartengeld beginnen oft die Ferien. Damit der Urlaub wegen Geldknappheit nicht frühzeitig beendet werden muss, sollte man sich einige Faustregeln im Umgang mit Feriengeld merken:

  • Überprüfen Sie vor der Abreise die Limite Ihrer Kredit- oder Debitkarte. Vor allem dann, wenn diese im laufenden Monat schon rege gebraucht wurde.
  • Im Ausland nach Möglichkeit die Debitkarte für Bezahlungen und Bargeldbezüge verwenden. Die Gebühren sind in der Regel viel tiefer als bei einer Kreditkarte.
  • Bezahlen Sie im Ausland immer in der Landeswährung und nicht in Schweizer Franken. Für die Währungsumrechnung werden häufig Zusatzgebühren von 3 Prozent oder mehr verlangt, wie der Vergleichsdienst moneyland.ch schreibt.
  • Welche Zahlungsmittel werden im Ferienland angenommen? In einigen afrikanischen oder karibischen Staaten herrscht diesbezüglich wenig Freiheit.
  • Bei Verlust einer Karte sofort den Herausgeber kontaktieren.
  • Wichtige Quittungen aufbewahren. Bei Fehlbuchungen oder Betrug können diese zu relevanten Beweismitteln werden.

2. Augen auf bei Reiseversicherungen und Krankenkasse

Eine Reiseversicherung kann durchaus wichtig sein. Zum Beispiel bei Annullierungen, Gesundheitskosten im Ausland oder Verlust von Reisegepäck. Viele Reise- und Fluggesellschaften versuchen deshalb, ihren Kunden solche Zusatzleistungen zu verkaufen. Auch Kreditkartenherausgeber werben oft mit "gratis Reiseversicherungen". Doch ein aktueller Test des "Kassensturz" kommt zum Schluss, dass die Kreditkarten nur bedingt Schutz bieten. Wichtig ist deshalb, die Leistungen vor der Abreise zu vergleichen und auch das Kleingedruckte zu lesen. Relevant auch: Checken Sie ab, ob ihre Krankenkasse allfällige Behandlungskosten im Ausland abdeckt. Das ist gerade für die USA oft nicht der Fall. Rufen Sie zur Absicherung vor einer grösseren Behandlung ihre Krankenkasse in der Schweiz an. Eine Jahresmitgliedschaft bei der Rega kostet übrigens 30 Franken.

3. Zum Tanken nach Russland

Wer mit dem Auto oder Motorrad verreist und womöglich eine Rundreise plant, für den sind folgende Informationen wichtig: Die Benzin- und Dieselpreise in Europa unterscheiden sich stark. Tief im Osten tankt man günstigsten. Zum Beispiel in Russland, wo ein Liter Bleifrei oder Diesel gerade mal 60 Rappen kostet. Oder in Lettland und Polen, wo man Diesel unter einem Franken bekommt. Die Schweiz bewegt sich mit Literpreisen um 1,40 Franken im Mittelfeld. Besonders teuer ist Treibstoff in den skandinavischen Ländern und in Italien.

4. Freie Fahrt auf der Autobahn

Ebenfalls entscheidend auf einem Road Trip: die Autobahngebühren. In Zentraleuropa sind nur Deutschland und die Benelux-Länder von diesen Kosten befreit. In Nord- und Osteuropa geniesst man stellenweise ebenfalls freie Fahrt. Überall sonst müssen entweder eine Vignette gekauft oder einzelne Streckenabschnitte bezahlt werden.

5. Das günstigste Bier

Kein Witz: Für manche Urlauber ist alleine die Aussicht auf billiges Bier ein Reisegrund. Nirgends ist der Gerstensaft günstiger als im polnischen Krakau und im ukrainischen Kiew, wie eine Auflistung von Go Euro zeigt. Eine Stange (33cl) kostet dort im Durchschnitt (Preise im Supermarkt und in der Bar kombiniert) 1,66 Dollar. Weitere europäische Städte in den Top Ten sind Bratislava, Malaga und Belgrad. Für fleissige Bierkonsumenten kommt es nicht überraschend, dass Schweizer Städte in diesem Ranking nicht zur Spitzengruppe gehören: Zürich landet mit einem Durchschnittspreis von 4,60 Dollar auf Rang 65, Genf belegt gar den letzten von 75 Plätzen (6,32 Dollar).

6. Mit dem Rucksack in den Fernen Osten

Nach Osten sollte reisen, wer die Gesamtkosten möglichst tief halten will. Laut dem Reisemagazin priceoftravel.com müssen Rucksacktouristen im nepalesischen Pokhara mit weniger als 16 Dollar täglich rechnen: eine Übernachtung, drei günstige Mahlzeiten, zwei Busfahrten, ein Museumsbesuch und drei Bier inklusive. Sodann kommen die vietnamesischen Städte Hanoi und Saigon. Günstigste europäische Stadt ist Kiew (22 USD). Am anderen Ende der Skala steht Zürich mit einem Rucksack-Tagesbudget von 121 Dollar.

7. Grosse Unterschiede beim Essen

Die gute Nachricht für Reisende: Restaurantverpflegung ist ausserhalb der Schweiz immer günstiger. Die schlechte Nachricht: Der bekannteste Preisvergleich dazu bezieht sich auf den Big Mac der Restaurantkette McDonald's. In der Schweiz kostet der Mega Burger 6,44 Dollar, in Venezuela 66 Cent. Der bekannte Big-Mac-Index der britischen Zeitschrift "The Economist" vergleicht die Burgerpreise, um über- und unterbewertete Währungen zu identifizieren. Auch der Klassiker unter den Hotelsnacks, das Club Sandwich, ist in der Schweiz ganz schön teuer. Es kostet in Genf durchschnittlich 30 Franken, in New York 17 und in Rom 14. Am günstigsten ist das Sandwich in Mexiko City (10 Franken) – doch wäre das beim lokalen Kulinarik-Angebot fast schon eine Sünde.

8. Günstige Betten gesucht

Ähnlich verhält es sich mit den Hotelpreisen. Nirgends übernachtet man teurer als in Genf, wo ein Hotelzimmer im Durchschnitt 308 Dollar kostet. Ebenfalls mehr als 250 Dollar kostet eine Nacht in Dubai, Kuwait und Zürich, wie der Hotel-Index von Bloomberg zeigt. Schnäppchenjäger kommen in Chennai, Makati City und Hanoi auf ihre Kosten, wo sie für weniger als 80 Dollar nächtigen.

9. Lebensqualität in Japan

Einmal jährlich veröffentlicht das einflussreiche Reise- und Trendmagazin Monocle eine Rangliste der Städte mit der höchsten Lebensqualität. Monocle-Chefredaktor ist Stil-Guru Tyler Brûlé, der auch der Fluggesellschaft Swiss ihr Designkleid verpasste. Berücksichtigt für die Bestenliste werden unterschiedlichste Kriterien von Transportsystem, Kriminalitätsrate über Unternehmensfreundlichkeit und Kinderbetreuung. Auffallend: Keine Süd- und keine nordamerikanische Stadt schaffen es auf die vorderen Plätze. Die Rangliste für 2016: 1. Tokio 2. Berlin 3. Wien 4. Kopenhagen 5. München 6. Melbourne 7. Fukuoka 8. Sidney 9. Kyoto 10. Stockholm

10. Wer die Extreme sucht

Neue Erfahrungen sollen den Horizont erweitern. Oft ist die Erfahrung dann am intensivsten, wenn man sich Extremen aussetzt. Wer es gedrängt mag, sollte nach Indien oder Asien reisen. In der chinesischen Sonderverwaltungszone Macau leben 600'000 Personen auf 30 Quadratkilometer. Gross ist das Gedränge auch in Singapur, Hongkong oder Monaco. Kaum auf Zeitgenossen trifft man hingegen in grossen Teilen Australiens oder Skandinaviens.