Die Aktie von Stadler Rail, die auch als "Volksaktie" bezeichnet wird, steigt im Handel vom Donnerstagvormittag um 1,4 Prozent auf knapp 42,16 Franken Franken. Am gestrigen Mittwoch legten die Titel mit einem Plus von 5 Prozent die beste Performance aller SPI-Aktien hin, nachdem die Halbjahreszahlen besser ausgefallenen waren als erwartet.

Jetzt erhält der Zugbauer aus dem thurgauischen Bussnang weitere Unterstützung durch positive Analysteneinstufungen. Citigroup erhöht das Kursziel für Stadler Rail nach Zahlen gleich auf 56 von 54 Franken und belässt die Einstufung auf "Buy". Die starke Reaktion des Aktienkurses auf das Ergebnis des ersten Halbjahres spiegle den Auftragseingang und den Umsatzanstieg sowie die Bestätigung der Jahresprognose wider, schreibt der zuständige Analyst. Im Gesamtjahr könnte der Umsatz die Spitze der Prognosebandbreite erreichen.

Die Komponenten der Nettoverschuldung - Nettoumlaufvermögen und Investitionen - zeigten seines Erachtens eine gute Entwicklung, so Citigroup weiter. Dies dürfte den Druck auf die Bilanz nach dem erheblichen Aufbau des Umlaufvermögens im Jahr 2020 verringern. Ausserdem seien die langfristigen Margen intakt, so der Analyst.

Immer wieder Mühe

Auch JP Morgan gerät ins Jubeln. Die US-Bank erhöht das Rating für den Zugbauer Stadler Rail auf "Overweight" von "Neutral" sowie das Kursziel auf 50 von 46 Franken. Er sei positiv gestimmt für den Bahnsektor und rechne mit einer Auftragsflut für alle im Sektor beteiligten Unternehmen, schreibt Analyst Akash Gupta. Unterstützung erwarte er dabei durch staatliche Konjunkturprogramme im Sinne der "grünen Mobilität". 

Auch beim freien Cashflow dürfte ein Wendepunkt erreicht sein und das Gewinnwachstum von 2021 bis 2023 bei über 50 Prozent liegen, so Gupta weiter. Vor diesem Hintergrund erwartet er, dass die Aktie des Zugbauers in den kommenden Monaten den Bewertungsabschlag gegenüber dem Konkurrenten Alstom aufholen wird. Inklusive Dividende sehe er eine Aufwärtspotenzial von 26 Prozent.

Die Aktie von Stadler Rail tut sich seit dem IPO im April 2019 immer wieder schwer. Stand heute notieren die Titel nur wenig über ihrem damaligen Ausgabepreis von 38 Franken. Bei den Halbjahreszahlen zeigte sich aber, dass der Zughersteller nach der Coronavollbremsung im vergangenen Jahr den Umsatz wieder deutlich steigern konnte. Im ersten Semester steigerte der Ostschweizer Konzern den Umsatz um 52 Prozent auf 1,42 Milliarden Franken. Der Betriebsgewinn EBIT erreichte 48,9 Millionen Franken, nachdem er im Vorjahr pandemiebedingt auf 5 Millionen zusammengeschmolzen war.

(cash/AWP)