Brexit, Klimawandel, Konjunkturabkühlung und Technologie gehören zu den Themen, die der britischen Royal Society for the Encouragement of Arts, Manufactures and Commerce zufolge die größten Auswirkungen auf die Jobs in den 2020er Jahren haben könnten. Es wurden vier mögliche Arbeitsplatzszenarien für Großbritannien betrachtet:
1) Die “Big Tech Economy” - ein neues Maschinenzeitalter. Hier entwickelt sich Technologie rasant weiter, von selbstfahrenden Autos bis hin zum 3D-Druck. Das bringt billigere Produkte mit sich, aber auch eine steigende Arbeitslosigkeit. Jobs: Softwareentwickler, Berater für digitalen Wandel, Öffentlichkeitsarbeit im Technologie-Bereich.
2) Die “Precision Economy” - eine Zukunft der Hyperüberwachung. Hier ist der technologische Fortschritt zwar moderat, doch eine Ausbreitung von Sensortechnik bietet den Unternehmen die Möglichkeit zur Wertschöpfung, indem Informationen über Objekte, Personen und das Umfeld erfasst und analysiert werden. Jobs: Verhaltensforscher, Datenanalysten, Online-Reputationsmanager.
3) Die “Exodus Economy” - ein Absturz ähnlich wie 2008 trocknet die Finanzierung von Innovationen aus. Damit wäre Großbritannien ein Land mit Geringqualifizierten, niedriger Produktivität und Wenigverdienern, in dem die Arbeiter den Glauben an den Kapitalismus verlieren würden. Jobs: Arbeiter in Lebensmittelkooperativen, Designer von Upcycling-Kleidung, Community-Managers für Energie.
4) Die “Empathy Economy” - eine Zukunft verantwortungsbewussten Handelns. Hier entwickelt sich Technologie im Nu weiter, aber auch das öffentliche Bewusstsein für ihre Gefahren. Automatisierung wird sorgfältig in Zusammenarbeit mit Arbeitnehmern und Gewerkschaften gesteuert, und das verfügbare Einkommen fließt in Sektoren wie Bildung, Pflege und Unterhaltung. Jobs: Planer für “digitale Entgiftung”, persönliche PR-Berater.
In den letzten 10 Jahren haben Sparmaßnahmen der britischen Regierung, der Aufstieg des E-Commerce und eine alternde Gesellschaft zu Veränderungen in der Beschäftigung beigetragen, hieß es in dem Bericht.
Computerprogrammierer, Finanzdirektoren und Lieferwagenfahrer gehören zu den Berufsfeldern, in denen das größte Wachstum zu verzeichnen war. Am anderen Ende der Skala fanden sich dagegen Stellen in der staatlichen Verwaltung, Bankkaufleute und Angestellte im Einzelhandel.
(Bloomberg)