Die Winterthurer profitieren von der Erholung am globalen Automarkt und weiteren Fortschritten beim Umbau des zuletzt stark defizitären Nordamerika-Geschäfts. Der Umsatz der Gruppe kletterte im Vergleich zu der von Corona stark belasteten Vorjahresperiode um 21,9 Prozent auf 890,3 Millionen Franken. Um Währungseinflüsse bereinigt betrug das organische Wachstum 24,3 Prozent, wie es am Donnerstag in einer Mitteilung heisst.

Zum Wachstum wesentlich beigetragen habe die Region Südamerika, Mittlerer Osten und Afrika (SAMEA). Dort sei Autoneum über Markt gewachsen und der Umsatz kletterte währungsbereinigt um 44 Prozent in die Höhe. Dagegen habe der weltweite Mangel an Halbleitern auf das Geschäft in Nordamerika gedrückt, wo Autoneum aber immer noch mit 20 Prozent wuchs. In Europa stieg der Umsatz um 27 Prozent und in Asien um 24 Prozent.

Wieder mit Gewinn

Mit dem Wachstum gelang Autoneum der Sprung in die schwarzen Zahlen. Das Betriebsergebnis (EBIT) lag bei 44,7 Millionen Franken nach einem Minus von 31,8 Millionen vor einem Jahr. Und unter dem Strich verblieb ein Reingewinn von 25,5 Millionen nach einem Verlust von 54,9 Millionen.

Nebst den höheren Umsätzen hätten Anpassungen auf der Kostenseite und der Turnaround in Nordamerika die Ergebnisse verbessert, heisst es. Auf der Gegenseite belasteten die steigenden Materialkosten. Die EBIT-Marge kletterte auf 5,0 Prozent nach -4,4 Prozent vor einem Jahr.

Auch die Verschuldungssituation hat sich weiter verbessert. Den Free Cashflow steigerte die Gruppe gegenüber dem Vorjahr um 81,1 Millionen auf ein Plus von 67,2 Millionen Franken. Dadurch verringerte sich die Nettoverschuldung auf 229,8 Millionen nach 271,7 Millionen Ende 2020 und die Eigenkapitalquote rückte auf 29,3 Prozent vor.

Unsicherheit um Chipmangel

Im weiteren Jahresverlauf geht das Management von Autoneum von einer Steigerung der Umsätze in der zweiten Jahreshälfte gegenüber dem ersten Semester aus. Allerdings sei die Entwicklung am Automarkt wegen des Halbleitermangels nur schwer einschätzbar. Die Nachfrage nach Autos sei aber rund um den Globus grundsätzlich hoch.

Am Profitabilitätsziel fürs gesamte Jahr von einer EBIT-Marge im Bereich von 4 bis 5 Prozent hält die Gruppe fest. Und der Free Cashflow dürfte laut den Angaben einen hohen zweistelligen Millionenbetrag erreichen.

(AWP)