Auf die Abgabe einer Prognose zum Gesamtjahr verzichtet das Unternehmen mit Blick auf das raue Marktumfeld nach wie vor. Für die Monate Juli bis September weist Feintool laut einer Mitteilung vom Dienstag einen Gruppenumsatz in Höhe von 154,6 Millionen Franken aus. Das sind 11 Prozent weniger als im Vorjahr und liegt auch unterhalb den von Analysten im Vorfeld der Publikation im Durchschnitt erwarteten 158,5 Millionen (AWP-Konsens).

Zu schaffen machen Feintool die anhaltenden politischen und zunehmend wirtschaftlichen Unsicherheiten, wie es hiess. Dies belaste die Umsatzentwicklung in allen Regionen und Märkten.

Nur leicht aufhalten liess sich der Umsatzschwund durch den Zukauf der deutschen Stanz- und LaserTechnik Jessen im letzten Jahr. Ohne den Jessen-Effekt, der nur noch im Monat Juli ins Gewicht fiel, wäre der Umsatz von Feintool organisch um knapp 13 Prozent zurückgefallen.

Teilefertigung unter Druck

Der Jessen-Zukauf kam in der Teilefertigung zum Tragen: So hielt sich der Umsatzrückgang im Segment System Parts mit 4,2 Prozent auf 141,2 Millionen Franken einigermassen in Grenzen. Um die Akquisition bereinigt resultierte ein Abschlag von 6,4 Prozent.

System Parts stellt in grossen Mengen Präzisionsteile vor allem für Autohersteller und -zulieferer her und war in den vergangenen Jahren der Treiber des Wachstums von Feintool. Die Teile werden beispielsweise in Getrieben oder Sitzverstellern verbaut. Die für die nächsten sechs Monate erwarteten Abrufe liegen mit 267,7 Millionen Franken mit 4,6 Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Stark zu leiden unter der zurückhaltenden Investitionsbereitschaft der Kunden hatte der kleinere Bereich für den Bau von Pressen und Anlagen, das Segment Fineblanking Technology. Da brach der Umsatz im dritten Quartal um 39 Prozent auf noch 17,0 Millionen Franken ein.

Auch der Auftragseingang ging in diesem Geschäft zurück und zwar um 23 Prozent, während der Auftragsbestand mit 28,8 Millionen im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls 23 Prozent tiefer liegt.

Weiterhin kein Ausblick

Der Blick auf die ersten neun Monaten des laufenden Jahres zeigt derweil einen Umsatzrückgang von 4,7 Prozent auf 486,4 Millionen Franken. Währungsbereinigt betrug das Minus 3,7 Prozent nachdem der Rückgang im Halbjahr nur 0,9 Prozent betragen hatte. Ohne die Jessen-Akquisition wäre das Umsatzminus aber auch hier höher ausgefallen.

Feintool geht davon aus, dass die Wolken am Markt nicht so rasch wegziehen werden. Das Ausmass und die Dauer der aktuell vorherrschenden negativen Einflüsse seien derzeit schwer abschätzbar, hiess es. Daher verzichtet die Gruppe weiterhin auf einen quantitativen Ausblick für das ganze Geschäftsjahr 2019.

Trotz der schwierigen Marktlage, erwartet Feintool nach wie vor ein "nachhaltig positives Nettoergebnis" für 2019. Und in den kommenden Jahren wolle man mit neuen Kundenprojekten Marktanteile dazugewinnen und wieder wachsen.

(AWP)