Im Todesfall von Pierre Wauthier verdichten sich die Anzeichen auf Selbstmord. "Aufgrund eines mündlichen Vorbescheids des Instituts für Rechtsmedizin und der angetroffenen Situation am Wohnort ist in Zusammenhang mit dem Tod von Pierre Wauthier von einem Suizid auszugehen", teilt Marcel Schlatter, Mediensprecher der Zuger Strafverfolgungsbehörde, am Dienstagabend mit.

Dies ergab die Obduktion des Leichnahms des Verstorbenen. "Aus Rücksicht auf die Hinterbliebenen möchten wir keine weiteren Details zum Fall bekannt geben", so Schlatter weiter.

Der erst 53-jährige Pierre Wauthier sei am Montag Morgen an seinem Wohnort im Kanton Zug leblos aufgefunden worden, schrieb die Versicherung in einem Communiqué. Die Zuger Kantonspolizei gab am selben Abend bekannt, dass keine Hinweise auf ein Drittverschulden vorliegen. Wauthier wohnte in Walchwil am Zugersee.

Bevor er zur Zurich stiess, arbeitete der französisch-britische Doppelbürger für J.P. Morgan in London und Paris. Er verfügte über ein Diplom in International Finance (äquivalent zu einem MBA) der l'Ecole des Hautes Etudes Commerciales in Paris sowie über einen Master-Abschluss in Privatrecht der Universität Sorbonne in Paris.

Eine Reihe von Suiziden

Vibhu Sharma, Group Controller, wird die Funktion des Group CFO übergangsweise übernehmen. Vorsitzender des Verwaltungsrats der Zurich ist der ehemalige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Pierre Wauthier ist bereit der vierte Topmanager in der Schweiz, der in den letzten fünf Jahren mutmasslich Selbstmord begangen hat. Vor gut einem Monat nahm sich Swisscom-Chef Carsten Schloter (†49) das Leben. Im Dezember 2008 nahm sich der damalige Julius-Bär-Chef Alex Widmer (†52) das Leben. Und vor drei Jahren stürzte sich Adrian Kohler (†53) vom Bonbon-Hersteller Ricola vor einen Zug – offenbar wegen finanziellen Unregelmässigkeiten im Betrieb.