Die Zurich Insurance Group hat im ersten Halbjahr 2013 einen den Aktionären anrechenbaren Reingewinn von 1,85 Mrd USD erzielt. Das sind 17% weniger als vor einem Jahr. Der Betriebsgewinn (Business Operating Profit - BOP) sank um 9% auf 2,29 Mrd, während der Gesamtumsatz der Gruppe um 3% auf 36,2 Mrd USD zurückging, wie die Zurich in der Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Das Eigenkapital wird mit 30,9 Mrd ausgewiesen, ein Minus von 10%.

An der Börse werden die Valoren des Versicherers abgestraft. Das Minus beträgt über 3 Prozent auf 244 Franken. Dies ist in etwa der Kursstand von Anfang Jahr.

Die Ergebnisse seien von Naturkatastrophen und wetterbedingten Schäden gekennzeichnet, darunter die schweren Überschwemmungen in Ost- und Mitteleuropa, Tornados in Oklahoma sowie eine ungewöhnlich grosse Zahl mittelgrosser wetterbedingter Schadensereignisse in Kanada, den USA und Europa, wird CEO Martin Senn in der Mitteilung zitiert.

Erwartungen weitgehend verfehlt

In der Schadenversicherung (General Insurance) verschlechterte sich daher die Combined Ratio auf 95,6% nach 94,8%. Die Schadensereignisse im Zusammenhang mit Überschwemmungen in Mittel- und Osteuropa im Mai und Juni diesen Jahres beliefen sich auf geschätzte 140 Mio USD und für die Tornados 52 Mio.

Mit den Halbjahreszahlen hat die Zurich die Erwartungen beim BOP und Gewinn verfehlt, während die Combined Ratio etwas besser als erwartet ausfiel. Im Vorfeld wurde im Durchschnitt der Prognosen (AWP-Konsens) ein Reingewinn von 1,94 Mrd USD, ein BOP von 2,41 Mrd und eine Combined Ratio von 96,2% erwartet. Beim Eigenkapital wurde mit einem Wert von 32,0 Mrd gerechnet.

Die Analysten geben sich dennoch zuversichtlich. "Wir Wir werden unsere EPS-Prognose nur leicht anpassen und bekräftigen unser Hold Rating", schreibt die Bank in einem Anlagekommentar. Und auch die Bank Sarasin sieht sich nicht veranlasst, Änderungen an ihrem Rating (Neural) vorzunehmen.

Hauptaugenmerk auf Drei-Jahres-Ziele

Die Eigenkapitalrendite auf dem BOP berechnet sank auf 10,8% nach 12,2% im Vorjahr. Langfristig strebt der Erstversicherer eine Rendite zum BOP von 16% an. Jedoch hat das Top-Management bereits seit Längerem darauf hingewiesen, dass im aktuellen Tiefzinsumfeld eine Rendite zwischen 13 und 15% nach wie vor realistischer zu erreichen ist. Die Anlagerendite ging netto und nicht annualisiert auf 1,6% nach 2,1% im Vorjahr zurück.

"Die Gruppe richtet ihr Hauptaugenmerk weiterhin auf ihre 2010 gesetzten Drei-Jahres-Ziele und ist auf gutem Weg, einige davon - wie die für Global Life und die Kosteneinsparungen - zu erreichen", so Senn weiter. Dagegen stellten die Ziele für General Insurance und Farmers eine Herausforderung dar. Dennoch generiere die Zurich weiterhin einen "starken" Cashflow und stütze sich auf eine gute Solvabilität.

(AWP/cash)