Die 468 SPAC I SE, hinter der die Gründer des Wagniskapitalfonds 468 Capital aus Berlin stehen, will nach Angaben vom Dienstagabend 300 Millionen Euro bei Investoren einsammeln. Die Initiatoren wollen binnen 24 Monaten einen Internet-Marktplatzbetreiber, einen Online-Händler oder ein Software-Unternehmen schlucken, um 468 SPAC I Leben einzuhauchen. Das "Handelsblatt" berichtete, der Börsenmantel könne Firmen mit einer Bewertung von einer bis vier Milliarden Euro aufnehmen.

468 Capital hatte erst im vergangenen Jahr einen 170 Millionen Euro schweren Startup-Fonds aufgelegt. Dahinter stehen der ehemalige Rocket-Internet-Manager Alexander Kudlich, der Investor Ludwig Ensthaler, der zuletzt für den Rocket-Ableger Global Founders Capital in den USA aktiv war, sowie der Gründer des Softwareherstellers Mesosphere, Florian Leibert.

In den USA gibt es inzwischen Hunderte von sogenannten Special Purpose Acquisition Companies (SPAC), die erst an die Börse gehen und danach mit dem eingesammelten Geld Unternehmen kaufen wollen. Der Wettbewerb um die besten Übernahmeobjekte hat die Bewertungen junger Unternehmen kräftig nach oben getrieben. Das SPAC-Fieber in Europa hält sich bisher in Grenzen. Kudlich hält Frankfurt als Börsenplatz für einen Standortvorteil: "Mit nur zwei deutschen SPACs haben wir eine ganz andere Wettbewerbssituation als in den USA und in Amsterdam, wo es relativ zur Anzahl der guten Start-ups viel mehr SPACs gibt", sagte er dem "Handelsblatt".

Die vom deutsch-schweizerischen Investor Klaus Hommels ins Leben gerufene Lakestar SPAC I ist seit Januar in Frankfurt gelistet. Die Aktie notiert mit 10,34 Euro knapp über dem Ausgabepreis.

(Reuters)