Zurich Insurance blickt auf ein überraschend durchwachsenes Quartal zurück. Darauf lässt zumindest der Zwischenbericht der Versicherungsgruppe für die ersten neun Monate schliessen.

Nicht nur im Nichtleben-Geschäft, auch bei der US-Tochter Farmers werden die Bruttoprämien gegenüber den ersten neun Monaten letzten Jahres prozentual zweistellig gesteigert. Im Leben-Geschäft bleibt die Prämienentwicklung hingegen weit hinter den Analystenerwartungen zurück. Hinzu kommen eher vorsichtige Aussagen zur Schadensentwicklung.

Analysten reagieren eher etwas unterkühlt

Für Gesprächsstoff sorgt insbesondere aber die SST-Quote. Anders als bei anderen Versicherern war diese für die künftige Dividendenpolitik wichtige Kennzahl mit 203 Prozent gegenüber dem Stand von Ende Juni leicht rückläufig. Experten waren im Vorfeld von einer SST-Quote von mindestens 206 Prozent ausgegangen.

Die UBS begrüsst zwar das anhaltend starke Wachstum im Nichtleben-Geschäft, räumt gleichzeitig allerdings ein, dass die Versicherungsgruppe ihr diesjähriges Schadensbudget erhöhen musste. Dennoch fühlt sich die Grossbank in ihrer Kaufempfehlung sowie im 12-Monats-Kursziel von 500 Franken bestärkt.

Wie die Bank Vontobel schreibt, sehen sowohl die Margen im Leben-Geschäft als auch die Prämienentwicklung als Ganzes gut aus. Die SST-Quote bleibt ihres Erachtens aber etwas hinter den Erwartungen zurück. Sie stuft die Aktie deshalb wie bis anhin mit "Hold" und einem Kursziel von 422 Franken ein.

Auch bei Morgan Stanley gibt man sich eher etwas unterkühlt, kommen bei der US-Investmentbank doch weder die höheren Kosten für Grosskatastrophen noch die leicht rückläufige SST-Quote gut an. An der "Overweight" lautenden Kaufempfehlung sowie am Kursziel von 450 Franken ändert sich jedoch nichts.

Freude bei Julius Bär und Credit Suisse dürfte sich in Grenzen halten

Nach einem frühen Rücksetzer auf 396,50 Franken verliert die Zurich-Aktie zur Stunde noch 2 Prozent auf 401 Franken.

Das dürfte weder Julius Bär noch die Credit Suisse freuen. Beide Banken preisen die Aktie mit einem kurzfristigen Anlagehorizont zum Kauf an. In den Handelsräumen der Credit Suisse rät man schon seit Mitte August mit einem Kursziel von 440 Franken und einer Stop-Loss-Limite zum Einstieg. Bei der Empfehlung von Ende Oktober durch Julius Bär dreht sich hingegen alles um die charttechnische Ausgangslage. Das kurzfristige Kursziel liegt bei etwas mehr als 500 Franken. Gleichzeitig rät die Zürcher Bank Anlegern dazu, bei Kursen von 340 Franken oder darunter die Reissleine zu ziehen.

Mit einem Kursplus von knapp 10 Prozent seit Jahresbeginn hinkt die Zurich-Aktie sowohl dem um 16 Prozent höheren Swiss Market Index (SMI) als auch anderen Versicherungsvaloren wie etwa jenen von Swiss Life (+25 Prozent) hinterher.