Der Versicherungskonzern Zurich Insurance kann die Prämieneinnahmen im ersten Quartal deutlich steigern. Mit einem Plus von fast 15 Prozent auf 11 Milliarden Dollar stellen diese gerade im Nichtleben-Geschäft die bei 10,6 Milliarden Dollar liegenden Analystenerwartungen in den Schatten.

Allerdings ist dieses beeindruckende Wachstum nicht zuletzt auch der Übernahme und Integration der ähnlich gelagerten Geschäftsaktivitäten des US-Rivalen Metlife zu verdanken.

Für die Dividendenpolitik wichtige Kennzahl überzeugt

Noch will die Zurich-Aktie nicht auf Touren kommen. Zur Stunde verliert sie gar 0,6 Prozent auf 378 Franken. Beobachter zeigen sich überrascht und verweisen auf die erfreulichen Verbesserungen bei der SST-Quote.

Die SST-Quote steht für die Solvenz. Von dieser Kennzahl lässt sich auf das Überschusskapital schliessen. Sie bestimmt damit massgeblich über die Ausschüttungspolitik des Versicherungskonzerns.

Mit 201 Prozent liegt die SST-Quote per Ende März weit über den 182 Prozent von Jahresbeginn. Analysten waren durchschnittlich von einer Verbesserung auf bloss 194 Prozent ausgegangen. Beobachter sind sich einig, dass das starke Abschneiden bei der SST-Quote nun Dividenden- und Aktienrückkauffantasien wecken könnte. Noch hat die Aktie den letzten Dividendenabgang vom 8. April allerdings noch nicht wieder wettgemacht (der cash Insider berichtete).

Vontobel stösst sich etwas an den zukunftsgerichteten Aussagen

Die UBS weist denn auch darauf hin, dass Zurich Insurance über eine robuste Bilanz verfügt. Die Grossbank erklärt sich die deutlich höhere SST-Quote damit, dass die Versicherungsgruppe stärker als gedacht von den freundlichen Finanzmärkten profitieren konnte. Bei der UBS gewinnt man dem vorliegenden Zahlenkranz mehrheitlich positive Aspekte ab. Die Aktie wird weiterhin mit einem 12-Monats-Kursziel von 450 Franken zum Kauf empfohlen.

Auch Vontobel zeigt sich erfreut vom flotten Prämienwachstum im ersten Quartal. Prämienerhöhungen hätten dieses zusätzlich angeheizt, wie die Zürcher Bank schreibt. Dass die Aussagen im Zwischenbericht auf höhere Kosten aus Naturkatastrophen und einer höheren Sterblichkeit schliessen lassen, kommen bei ihr hingegen nicht gut an. Dennoch hält Vontobel sowohl am "Hold" lautenden Anlageurteil als auch am Kursziel von 412 Franken fest.

J.P. Morgan wiederum schlägt versöhnliche Töne an und hebt die solide Bilanz und die Wachstumsbeschleunigung bei den Prämieneinnahmen hervor. Die US-Investmentbank preist die Aktie mit "Overweight" und einem Kursziel von 432 Franken zum Kauf an.