Platin könnte deutlich teurer werden - So positionieren sich risikofreudige Anleger

Auf schnelle Kurssteigerungen bei Platin folgt seit drei Jahren jeweils auch ein schneller Kursrückgang. Fast schon zehn Mal in diesem Zeitraum konnte das Edelmetall von der starken Unterstützung im Bereich von 900 Dollar je Unze drehen und dann zehn, nicht selten 20 Prozent auf 1000 oder 1100 Dollar und sogar noch höher steigen.

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Charttechnisch betrachtet, spricht also viel für den Einstieg. Aber auch fundamental orientierte Anleger sollten sich Platin ansehen. Schätzungen zufolge könnte es in diesem Jahr nämlich zu einem Angebotsdefizit – also Produktion abzüglich Nachfrage – von bis zu knapp einer Million Unzen kommen.

Platin ist nicht nur als Schmuck und Investment, sondern ganz besonders auch für Verwendungen in der Industrie begehrt. Die Autoindustrie etwa ist ein grosser Nachfrager. Dort kommt Platin insbesondere bei Katalysatoren zum Einsatz. 2021 und 2022 wurde die Autobranche noch durch Lieferengpässe etwa bei Halbleitern ausgebremst. Das ist inzwischen weitgehend beseitigt und jetzt steigt die Zahl der Neuzulassungen. Dazu kommen strengere Abgasvorschriften in China bei Lkw. Experten zufolge könnte das in diesem Jahr einen Nachfrageanstieg nach Platin seitens der Autoindustrie von zwölf Prozent entsprechend etwa 200'000 bis 300'000 Unzen mit sich bringen.

Aus anderen Industriebereichen – Platin wird beispielsweise für Zahnimplantate oder für Laborgeräte verwendet – soll die Nachfrage sogar um 17 Prozent entsprechend etwa 300'000 bis 400'000 Unzen steigen. Zudem ist das Edelmetall auch als Investment wieder gefragt. Gab es im vergangenen Jahr noch eine Überflutung der Märkte mit Platin wegen des Abbaus von Lagerbeständen an den Börsen, des Verkaufs aus ETFs und auch von Barren mit physischem Platin von etwa 500000 Unzen, so gibt es nun wieder einen Nachfrageüberschuss im Investmentsektor.

Alleine bis Mai verzeichneten Platin-ETFs wegen gestiegener Investmentnachfrage einen Netto-Zufluss von 300'000 Unzen. Insgesamt über alle Bereiche soll die Platinnachfrage in diesem Jahr von etwa 6,5 Millionen auf rund 8 Millionen Unzen steigen.

Auf der Angebotsseite gibt es dagegen Störungen bei den beiden wichtigsten Anbietern. In Südafrika wird die Produktion durch Stromrationierungen ausgebremst, in Russland sind Wartungsarbeiten bei wichtigen Schmelzöfen geplant. Diese dürften aber wegen der Sanktionen deutlich länger dauern.

Nachdem Platin wieder auf die starke Unterstützung der Trading-Range zurückgefallen ist, stehen die Zeichen also sowohl charttechnisch als auch fundamental auf steigende Preise. Mit Calls hebeln risikofreudige Anleger die erwarteten Preissteigerungen zumindest von zehn bis 20 Prozent in Richtung obere Begrenzung der Trading-Range.

Für verschiedene Risikotypen haben wir drei Zertifikate herausgesucht: Einen Call mit noch relativ geringem Risiko und 3er-Hebel (ISIN: CH0532214639). Dann ein Produkt mit mittlerem Risiko und einem konstanten 4er-Hebelfaktor (ISIN: DE000SD5J5E7). Zuletzt noch einen Call mit sportlichem 7er-Hebel (ISIN: CH1150882871) und entsprechend höherem Risiko. Sollte Platin wie erwartet von der Unterstützung nach oben abprallen und um zehn Prozent steigen, wären mit den Calls Gewinne von etwa 30 bis 70 Prozent drin.