Kronzeuge Cohen hatte bei seiner Befragung durch die Anklage zuvor eine direkte Verbindung zwischen Trump und Zahlungen an Pornostar Stormy Daniels hergestellt. Die Staatsanwaltschaft beschuldigt Trump, er habe seine Aussichten auf einen Erfolg bei der Präsidentschaftswahl 2016 durch die Zahlung von 130 000 Dollar an die Pornodarstellerin verbessern wollen. Zwar war die Transaktion selbst nicht illegal. Der heute 77-Jährige soll aber bei der Erstattung des Betrages an Cohen Unterlagen manipuliert haben, um ihren wahren Grund zu verbergen. Dies habe die Zahlungen zu illegaler Wahlkampf-Finanzierung gemacht.
Cohen gilt wegen seiner Vergangenheit als verurteilter Lügner als problematischer Zeuge. Trumps Anwälte hatten Cohen bei ihrem Eröffnungsplädoyer bereits als von Rachegelüsten getrieben dargestellt und betont, dass er unter Eid die Unwahrheit gesagt hatte. Bekannt wurde Cohen als Trumps rechtlicher «Ausputzer» oder «Pitbull» mit enger Beziehung und direktem Zugang zu seinem Chef - einst sagte er, er würde eine Kugel für Trump abfangen.
Der heute 57-Jährige hatte schon 2018 auch wegen seiner Rolle bei eben jenen Schweigegeldzahlungen an Stormy Daniels auf schuldig plädiert - und unter anderem wegen Falschaussage eine Haftstrafe abgesessen. 2018 war Trump noch US-Präsident und wurde von der Staatsanwaltschaft nicht strafrechtlich verfolgt./scb/DP/he
(AWP)