«Strategische Unsicherheit ist eine Verhandlungstaktik. Wenn wir den anderen Ländern zu viel Sicherheit geben würden, dann würden sie uns in den Verhandlungen ausspielen», sagte er dem Sender CNN. Anlass war eine Frage zu amerikanischen Kleinunternehmern, die wegen der US-Zölle auf chinesische Produkte unter wirtschaftlichem Druck stehen. Bessent sagte, er sei «zuversichtlich, dass am Ende dieser Verhandlungen sowohl die Einzelhändler als auch das amerikanische Volk und die amerikanischen Arbeitnehmer besser dastehen werden».

China ist für die USA ein Hauptlieferant günstiger Konsumgüter - sowohl für Handelsriesen wie Walmart und Amazon als auch für viele kleine Unternehmen. US-Präsident Donald Trump hat wiederholt erklärt, er wolle die heimische Produktion stärken. Viele Unternehmen kritisieren jedoch, dass es in den USA für zahlreiche Waren an geeigneten Produktionsstätten, Fachkräften und ausreichender Infrastruktur fehlt.

Auf diese Kritik angesprochen erklärte Bessent, dass sich der Druck auf China langfristig nicht auf alle Produktgruppen erstrecken solle. Man beabsichtige nicht, die wirtschaftlichen Beziehungen zur Volksrepublik zu kappen - Trump wolle sie vielmehr ausweiten. Während der Corona-Pandemie habe man aber strategische Schwachstellen erkannt, insbesondere bei Medikamenten, Halbleitern und Stahl. «Das mittelfristige Ziel ist es, diese strategischen Industrien so schnell wie möglich zurückzubringen», sagte Bessent. «Ich denke, wir werden mit China weiterhin die Produkte handeln, von denen diese kleinen Unternehmen sprechen - mit niedrigeren Zöllen.»

(AWP)