Mit der erneuten Verlängerung wird eine drohende Eskalation mit Zöllen von über 100 Prozent vorerst abgewendet, die ab Dienstag in Kraft getreten wären. US-Präsident Donald Trump unterzeichnete am Montag (Ortszeit) eine entsprechende Anordnung, wie er auf seiner Plattform Truth Social mitteilte. «Wir werden sehen, was passiert», sagte er dann auf einer Pressekonferenz. Das chinesische Handelsministerium kündigte daraufhin am Dienstagmorgen an, ebenfalls die Verschärfung seiner Zölle für US-Waren für 90 Tage auszusetzen. China werde seine Zölle auf US-Waren bei zehn Prozent belassen und Massnahmen ergreifen, um nichttarifäre Handelshemmnisse für amerikanische Produkte zu beseitigen, teilte das Ministerium in einer Erklärung mit.

Ohne diese Entscheidung wären sonst ab Dienstag Zölle von mehr als 100 Prozent auf Waren des jeweils anderen fällig geworden. Beide Seiten hatten im Mai nach Gesprächen in Genf ihre geplanten Aufschläge - 145 Prozent für chinesische Importe in die USA, 125 Prozent für US-Einfuhren in die Volksrepublik China - zunächst um 90 Tage ausgesetzt. Vorerst bleiben die bestehenden Abgaben von 30 Prozent auf chinesische Importe und zehn Prozent auf US-Einfuhren in Kraft. Die Frist bis zum 10. November soll nun für weitere Verhandlungen genutzt werden, um grundlegende Differenzen in den Handelsbeziehungen auszuräumen. Beobachtern zufolge ebnet der Aufschub den Weg für ein mögliches Treffen zwischen Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping noch in diesem Jahr.

(Reuters)