Die frühere FDP-Parteipräsidentin und Nationalrätin Petra Gössi verdrängte den Bisherigen Othmar Reichmuth (Mitte) aus der kleinen Kammer. Den zweiten Schwyzer Sitz holte sich Pirmin Schwander (SVP). Er kann von der grossen in die kleine Kammer wechseln und hat das Mandat seines Parteikollegen Alex Kuprecht (SVP) verteidigen können.

In der Waadt wurde Pierre-Yves Maillard (SP) im ersten Wahlgang gewählt. Mit 52,30 Prozent der Stimmen erreichte der Nationalrat und Präsident des Schweizerischen Gewerkschaftsbunds als Einziger die absolute Mehrheit. FDP-Kandidat Pascal Broulis muss in einen zweiten Wahlgang. Sein stärkster Widersacher in der zweiten Runde dürfte der Grüne Raphaël Mahaim werden.

SP holt FDP-Sitz

In Neuenburg holte die SP auf Kosten der FDP einen Ständeratssitz. Baptiste Hurni verdrängte Philippe Bauer (FDP) aus dem Stöckli. Weil Céline Vara (Grüne) die Wiederwahl schaffte, wird der Kanton neu eine rot-grüne Delegation in den Ständerat schicken.

Gemessen an der Zahl der bisher gesicherten Sitze liegen die Mitte und die FDP Kopf an Kopf. Beide Parteien stellen neun der bisher gewählten Mitglieder der kleinen Kammer.

Endgültig entschieden wird das Rennen wohl erst im Lauf des Novembers in den zweiten Wahlgängen. Stichwahlen gibt es in zehn Kantonen, um 15 Sitze der kleinen Kammer. Kurz vor 20 Uhr lagen nur noch aus dem Kanton Jura die definitiven Resultate nicht vor.

Die Mitte-Partei hat noch drei Bisherige im Rennen, darunter die Schwergewichte Beat Rieder (VS) und Isabelle Chassot (FR). Von der FDP muss Johanna Gapany (FR) noch einmal antreten. Bei der FDP hat neben Broulis auch Regine Sauter (ZH) Wahlchancen. Sie blieb im ersten Durchgang hinter Gregor Rutz von der SVP.

Auf den Fersen der Mitte-Vertreter

Im Wallis wiederum ist Philippe Nantermod (FDP) vor der Stichwahl auf den Fersen von Rieder und Marianne Maret (Mitte). Und im Tessin landete Alex Farinelli (FDP) hinter Marco Chiesa (SVP) und Fabio Regazzi (Mitte) auf dem dritten Platz.

Bei der SVP hat neben Parteipräsident Chiesa auch Werner Salzmann (BE) seinen Sitz noch nicht auf sicher. Ebenso haben Lisa Mazzone (Grüne/GE), derzeit zweite Vizepräsidentin des Ständerates, und Carlo Sommaruga (SP/GE) ihre Mandate noch nicht im Trockenen.

Mazzone und Sommaruga blieben in der ersten Runde hinter Mauro Poggia von der rechtsbürgerlichen Protestbewegung MCG (Mouvement citoyens genevois) zurück. Die Wahl schaffte aber auch Poggia nicht auf Anhieb.

Kein Berner Sitz vergeben

Auch noch niemand gewählt wurde am Sonntag im Kanton Bern. SP-Kandidatin Flavia Wasserfallen erzielte das beste Wahlresultat, schaffte die Wahl aber nicht auf Anhieb. Sie zeigte sich nach der Auszählung überrascht, dass sie den Bisherigen Salzmann abfangen konnte. Auch er äusserte sich aber zufrieden über sein Abschneiden.

Die SVP hat im Kanton Aargau mit Benjamin Giezendanner noch einen Anwärter für einen möglichen Wahlsieg. Und in Solothurn überholte Franziska Roth (SP) erst in letzter Minute Christian Imark von der SVP. Chancen hat die SP auch in Schaffhausen, wo ihr Kandidat Simon Stocker den Parteilosen Thomas Minder überholte.

Zwei bereits vorab gewählt

Zu vergeben waren am Sonntag 44 der 46 Ständeratssitze, weil Daniel Fässler (Mitte/AI) und Erich Ettlin (Mitte/OW) schon vorab gewählt worden waren.

Die zweiten Wahlgänge finden zwischen dem 12. und dem 26. November statt. Derzeit hält die Mitte im Ständerat 14 Sitze, die FDP 12, die SVP 7, die SP 6 und die Grünen 5. Thomas Minder (SH) ist parteilos und politisiert in der SVP-Fraktion.

(AWP)