Die der Ausstellung ihren Titel gebende Filminstallation "Towards No Earthly Pole" zeigt Eisberge, Gletscherspalten und Eismeere. Diese würden unvermittelt aus der Dunkelheit auftauchen, um wieder von ihr verschluckt zu werden, teilte das Aargauer Kunsthaus mit. Charrière vereine verschiedene Eislandschaften zu einem sinnlich-poetischen Kosmos. Die spielfilmlange Projektion lasse das Publikum in diese menschenleere Gegend eintauchen.

Charrières Steinskulpturen "Not All Who Wander Are Lost" sind über den Ausstellungssaal und den Innenhof des Kunsthauses verteilt. Es handelt sich um Findlinge. Diese wurden von Gletschern an Orte weit entfernt von ihrem Ursprung transportiert. Charrière hat viele Löcher in die Findlinge gebohrt. Diese Bohrkerne verweisen laut dem Kunsthaus auf die Gewinnung und den Verbrauch natürlicher Ressourcen.

Für die Skulpturen "Metamorphism" sei der Künstler noch einen Schritt weiter gegangen und habe selbst ein Gestein geschaffen. Die in Vitrinen ausgestellten Gebilde bestünden aus künstlicher Lava und eingeschmolzenen Computerabfällen.

Charrières Interesse, die Umwelt zu begreifen, hätten ihn in Gebiete geführt, die globale Brennpunkte für Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft seien. Für die Besucherinnen und Besucher biete der Rundgang durch die Ausstellung eine Auseinandersetzung mit den Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Natur.

Die Schau "Towards No Earthly Pole" war bereits vom Oktober 2019 bis im März 2020 in Lugano zu sehen. Nach Aarau soll die Ausstellung 2021 in Dallas im US-Bundesstaat Texas gezeigt werden.

Julian Charrière lebt und arbeitet in Berlin. Er hat Bildende Kunst an der École cantonale d'art du Valais in Sierre und an der Universität der Künste in Berlin studiert. Dort war er als Meisterschüler im "Institut für Raumexperimente" des dänischen Künstlers Olafur Eliasson tätig.

(SDA)