Q2 2020E
(in Mio USD)    AWP-Konsens     Q2 2019A  

Umsatz             454,2           415,2        
EBIT*               80,7            50,0          
EBIT-Marge*         18,0            12,0          
Reinergebnis*       42,6            25,1          

* bereinigt

FOKUS: Analysten rechnen für den Sensorspezialisten AMS Mit einem Quartalsumsatz von 454,2 Millionen US-Dollar. Das ist leicht mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Auch beim Reingewinn erwarten die Experten einen Anstieg. Allerdings gehen die Meinungen der Analysten weit auseinander. Während einige Analysten einen Wert deutlich über der Vorjahresperiode erwarten, geben sich andere aufgrund der möglichen Auswirkungen der Corona-Pandemie weniger optimistisch.

Es handelt sich ausserdem um das letzte Quartal ohne Konsolidierung der Zahlen des übernommenen Lichtproduzenten Osram. Im Fokus bleibt bei den Österreichen aber auch nach der Integration die Mobilfunkbranche. Der österreichische Konzern ist vor allem auch dafür bekannt, dass er den Giganten Apple beliefert. Entsprechend dürften sich die Herbstmodelle der Kalifornier dann aufs dritte oder vierte Quartal von AMS auswirken. Ebenfalls wichtig sind beim Sensorspezialisten die Bereiche Automotive und Industrial, die es im zweiten Quartal aber schwer gehabt haben dürften.

ZIELE: Im operativen Geschäft lautete die offizielle Prognose von AMS für das nun abgeschlossene zweite Quartal eine operative Marge im Bereich von 17 bis 20 Prozent zu erzielen. Die Umsätze, so das Ziel, sollen sich dabei im Bereich von 440 bis 480 Millionen Dollar bewegen, wie AMS zur Präsentation der Q1-Zahlen mitgeteilt hatte.

Längerfristig soll der Chipkonzern ambitionierte Wachstumspläne hegen. Laut einer Meldung von Reuters von Mitte Juli peilt das Unternehmen an, bis 2026 auf einen Umsatz von über 10 Milliarden Euro zu kommen. Im laufenden Geschäftsjahr stelle sich AMS allerdings für das kombinierte Unternehmen aus AMS und dem übernommenen Lichtkonzern Osram auf sinkende Erlöse ein.

Gemäss Reuters wird ein Umsatzrückgang auf 4,8 von 5,4 Milliarden Euro prognostiziert. Die Österreicher selbst wollten sich gegenüber Reuters allerdings nicht äussern und haben lediglich gesagt, dass der Konzern langfristig ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine starke Profitabilität anstrebe.

PRO MEMORIA: Der österreichische Sensorspezialist AMS setzt nach der im Juli abgeschlossenen Osram-Übernahme auf eine schnelle Integration beider Unternehmen. Die Wettbewerbshüter der Europäischen Union hatten die Übernahme ohne Auflagen gebilligt. Die Marke Osram soll aber erhalten bleiben, wie AMS-Chef Alexander Everke kürzlich betont hatte.

Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Automotive-Sparte des Münchner Lichtkonzerns hatte sein Konzern unlängst hingegen zurückgewiesen. Ein Artikel der Agentur Bloomberg hatte einige Investoren zuvor auf einen solchen Schritt hoffen lassen. Von Gewerkschaften war AMS prompt mit Kritik eingedeckt worden.

Zur Finanzierung des Kaufs hatte AMS kürzlich Fremdkapital aufgenommen. Mitte Juli wurden 200 Millionen Euro über vorrangige Schuldtitel eingesammelt. Die Bekanntmachung folgte auf den erfolgreichen Vollzug von Senior Notes mit einem Gesamtnennbetrag von 650 Millionen Euro sowie einem Gesamtnennbetrag von 400 Millionen US-Dollar mit Fälligkeit durch AMS am 6. Juli 2020.

AKTIENKURS: An der Börse haben sich die Aktien von AMS vom Kurszerfall im März (noch) nicht erholt. Die Titel notieren aktuell bei 16,39 Franken (Stand Montagmittag). Im Februar hatte man noch mehr als 30 Franken für eine AMS-Aktie bezahlt. Im Jahrestiefststand waren die Titel Anfang April gar bis auf 7,78 Franken zurückgefallen, von diesen Werten haben sie sich immerhin wieder deutlich gen oben entfernt.

Homepage: www.ams.com

hr/kw

(AWP)