Q4 2019E
(in Mio USD)        AWP-Konsens    Q4 2018A   

Umsatz                629,4           491,4         
EBIT adj.*            176,2            61,9         
- Marge (in %)         28,0            12,6         
EBIT                  143,5             8,9         
- Marge (in %)         22,9             1,8         
Net profit            132,1             1,1         

* einschliesslich akquisitionsbedingtem Amortisierungsaufwand

FOKUS: Bei AMS sind die Zahlen derzeit etwas in den Hintergrund gerückt, weil das Unternehmen mit dem Hin und Her um die Osram-Übernahme beschäftigt war. Die Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass die Gesellschaft im Schlussquartal 2019 seine Ziele erreicht hat und somit starkes Wachstum und eine Profitabilitätssteigerung vorlegen kann.

Dies sei wohl gelungen, obwohl der Halbleitermarkt im Schlussquartal rückläufig war, heisst es bei der ZKB. Als ein Grund dafür wird die gute Nachfrage bei Apple genannt; der US-Konzern ist bekanntlich ein Hauptabnehmer von AMS-Sensoren.

Dies sollte in der Folge auch zu einem deutlich höheren Reingewinn geführt haben. Umstritten ist aber, ob AMS eine Dividende ausschütten wird. Im Vorjahr hatte es keine gegeben.

Von Interesse sind ausserdem wie üblich die Angaben zum ersten Quartal - und die mutmasslichen Folgen des Coronavirus. Die meisten Experten gehen davon aus, dass - wie üblich - das Q1 deutlich tiefere Umsätze als das Q4 bringen wird.

Nicht ausgeschlossen ist, dass AMS wieder über eine Zweitkotierung an der Börse in Hongkong nachdenkt. Entsprechende Pläne waren vor einem Jahr wegen des Marktumfeldes auf Eis gelegt worden.

Vor allem aber interessieren News aller Art zur Osram-Übernahme, konkret etwa zum Zeitplan. Noch immer sind bei weitem nicht alle Investoren vom Deal überzeugt. CEO Alexander Everke dürfe daher die Q4-Präsentation nutzen, um die Zweifler auf seine Seite zu ziehen.

ZIELE: AMS peilte für das vierte Quartal einen Umsatz von 610 bis 650 Millionen Dollar an und eine bereinigte EBIT-Marge mindestens auf dem Niveau des Q3 (28%).

PRO MEMORIA: AMS hatte im vergangenen Sommer ein Angebot für die Übernahme von Osram gemacht. Nach einem monatelangen Bieterstreit hatten die Österreich zuletzt 41 Euro je Aktie geboten. Das Angebot bewertet Osram mit rund 4,6 Milliarden Euro. AMS besass Anfang Januar einen Anteil von 59,9 Prozent an Osram, womit die selbst gesteckte Mindestannahmequote von 55 Prozent erreicht war.

Im Januar machten auch die AMS-Aktionäre an einer ausserordentlichen GV den Weg für die Übernahme des deutschen Lichttechnikkonzerns frei. Sie genehmigten die zum Kauf nötige Kapitalerhöhung in Höhe von bis zu 1,65 Milliarden Euro mit einer Mehrheit von 99,6 Prozent der anwesenden Stimmen.

Das Management wurde zudem ermächtigt, die weiteren Einzelheiten der Bezugsrechtsemission, insbesondere das Volumen, den Bezugspreis und den Zeitplan, festzulegen. Der Erlös der Bezugsrechtsemission werde zur teilweisen Rückzahlung der Brückenfinanzierung für die Transaktion in Höhe von 4,4 Milliarden Euro verwendet

Vor kurzem gab das Unternehmen bekannt, dass es im Vorfeld der Kapitalerhöhung alle seine eigenen Aktien am Markt verkaufen will. Die gesamten 3,35 Millionen sogenannten Treasury-Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung zu Marktbedingungen bei ausgewählten institutionelle Investoren platziert werden.

Bis AMS die Übernahme tatsächlich unter Dach und Fach hat, dürfte es laut Branchenkreisen bis Mai dauern. So lange könnten die Genehmigungen der Kartellbehörden weltweit auf sich warten lassen. AMS selber rechnet mit einem Abschluss der Transaktion im Lauf des zweiten Quartals. Laut Beobachtern könnte sich der Abschluss aber auch bis ins zweite Halbjahr verzögern.

AKTIENKURS: Dank massiven Deckungskäufen legten die AMS-Aktien jüngst deutlich zu. Am Freitag erreichten sie einen bisherigen Jahreshöchststand von 45,56 Franken. Mit einem Plus von fast 15 Prozent seit Jahresbeginn haben sie gegenüber dem breiten Markt (SPI +3%) die Nase vorne.

www.ams.com

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(AWP)