Q3 2020E
(in Mio Fr.)                 AWP-Konsens    Q3 2019A

Netto-Umsatz                    6'344        7'142
Umsatz-Wachstum lfl (in %)       -3,6          4,9
EBIT*                           1'343        1'417
EBIT-Wachstum lfl (in %)          2,9            -


* wiederkehrend, nach IFRS 16

FOKUS: Die Analysten rechnen beim Umsatz auf vergleichbarer Basis im dritten Quartal mit einem leichten Rückgang. Gegenüber dem Einbruch um 11 Prozent im zweiten Quartal dürfte sich die Situation jedoch deutlich verbessert haben. In einigen wichtigen Märkten wird mit anhaltend negativen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie gerechnet, so etwa in den USA, Indien oder Grossbritannien. Das dürfte die Absatzvolumen und das EBIT belastet haben.

Beim bereinigten Betriebsgewinn (EBIT) wird nominal ein Rückgang, auf vergleichbarer Basis jedoch ein Plus gegenüber dem Vorjahr erwartet. Dabei dürften vor allem Kostensenkungen, die Preisentwicklung und Energie- und Rohmaterialpreise eine Rolle gespielt haben.

ZIELE: Der Ende Juli von LafargeHolcim gegebene Ausblick war angesichts der bestehenden Unsicherheiten wenig konkret. Es werde ein "solides zweites Halbjahr" mit einer schnellen Nachfrageerholung erwartet, hiess es. Zudem will das Management einen Free-Cashflow von über 2 Milliarden Franken generieren und den Verschuldungsgrad unter dem Faktor 2x halten.

PRO MEMORIA: Konzernchef Jan Jenisch hatte sich mit Blick auf das zweite Halbjahr vorsichtig optimistisch gezeigt. "Auch wenn wir eine starke Erholung erwarten, die Pandemie ist noch nicht vorbei", betonte er. "Die Halbjahreszahlen waren besser als wir und der Markt es erwartet hatten. Unsere Orderbücher sind gut gefüllt und mit Blick nach vorn rechnen wir mit neuen staatlichen Infrastrukturprojekten", sagte der Konzernchef weiter.

Das Jahr 2020 habe positiv begonnen und im März und April hätten die Lockdown-Massnahmen zu einem Einbruch der Nachfrage geführt. Mit den ersten Lockerungen habe es im Mai eine Erholung gegeben und im Juni habe der Umsatz dann bereits wieder rund 5 Prozent über Vorjahr gelegen.

In einem Interview zeigte sich Jenisch jüngst optimistisch, dass LafargeHolcim gestärkt aus der Coronakrise hervorkommen kann. "Wir haben mit unserem Krisenmanagement sehr schnelle Fortschritte gemacht und in den letzten acht Monaten ein signifikantes Potenzial für Kostensenkungen genutzt", sagte er gegenüber dem Finanzportal The Market. "Wir haben gesagt, dass wir eine solide Nachfrage im zweiten Halbjahr erwarten, und das hat sich bewahrheitet."

Dabei bekräftigte er auch die Mittelfristziele bis 2022. Dabei wird eine ROIC-Rendite von über 8 Prozent genannt. Laut Jenisch wäre das Ziel ohne Corona wohl bereits in diesem Jahr erreicht worden.

Wachstumschancen sieht der LafargeHolcim-Chef mit Blick auf die weltweit von Regierungsseite geplanten, grossen Infrastrukturprojekte: "Das ist für uns sehr interessant, denn einen grossen Teil unseres Umsatzes erwirtschaften wir mit Infrastrukturprojekten."

AKTIENKURS: Die Aktien von LafargeHolcim kommen im Zuge der aktuellen Sorgen um die zweite Welle der Covid-19-Infektionen wieder etwas unter Druck. Die steigenden Sorgen um die Konjunkturentwicklung lasten insbesondere auf den Kursen der zyklischen Papiere. Nach dem Einbruch im März bis auf 28,30 Franken hatten LafargeHolcim im Juli wieder bis auf knapp 45 Franken zugelegt. Aktuell notieren die Aktien bei 38,70 Franken aber wieder klar tiefer.

Website: www.lafargeholcim.com

jl/yr

(AWP)