Der Tessiner habe zwar nach der Zwangsfusion der CS und der UBS Vertrauen geschaffen. Doch seine Vergütung von 14,4 Millionen Franken nach neun Monaten an der Spitze der UBS sei unverhältnismässig, stossend und «schlicht eine Ohrfeige».

Ermotti und andere Top-Manager sollten ihre Löhne in Demut überdenken, sagte der Aargauer Ständerat Burkart in einem am Donnerstag online veröffentlichten Interview mit den Tamedia-Zeitungen. Schon am Donnerstagmorgen hatte er im Kurznachrichtendienst X Ermottis hohe Bezüge kritisiert.

«Die anmassenden Boni-Exzesse einiger Top-Manager zerstören das Vertrauen der Bevölkerung in die Wirtschaft als Ganzes», hatte Burkart im Tweet geschrieben. «Gerade bei Banken, deren Geschäftsrisiken faktisch die Bevölkerung trägt, wäre mehr Bescheidenheit angebracht.»

Bei der Übernahme der CS durch die UBS verlören viele Menschen ihren Job, sagte Burkart im Interview. «Da ist ein so hoher Lohn unverhältnismässig und stossend.» Und für die arbeitenden Menschen seien so hohe Managerlöhne, die dank einer Staatsgarantie zustande kämen, «schlicht eine Ohrfeige».

Zur Frage, ob er sich für eine Obergrenze für Löhne und Boni in der Wirtschaft einsetzen wolle, sagte der FDP-Präsident, dass dies kein Problem löse. «Was ein korrekter Lohn ist, entscheiden letztlich die Eigentümer.» Unternehmen und deren Aktionäre müssten sich bewusst werden, was ihre Entscheidungen in der Bevölkerung auslösten.

Ermotti war per 1. April 2023 angetreten, um die Integration der von der UBS übernommenen Credit Suisse zu leiten. Sein Vorgänger Ralph Hamers, der Ende März an Ermotti übergab, hatte im ganzen Jahr 2022 als CEO der Grossbank 12,6 Millionen Franken verdient.

(AWP)