Die Aktien der Grossbank UBS verlieren am Mittwoch 0,3 Prozent und notieren bei 26,7 Franken, während der Gesamtmarkt gemessen am Swiss Market Index (SMI) um 0,5 Prozent steigt. Auf Jahressicht hat der Titel um 54 Prozent angezogen. Hätte die Aktie im April keine Korrektur erfahren, wäre die Kursrendite noch höher.

Geht es nach Goldman Sachs, dürfte die UBS-Aktie in den nächsten zwölf Monaten nochmals 31 Prozent ansteigen. Die US-Investmentbank hob das Kursziel einen Tag nach der Präsentation der Erstquartalszahlen von 32,7 auf 35 Franken an und beliess die Einstufung auf «Buy». Der zuständige Analyst ist sehr zuversichtlich, dass die Grossbank ihre mittelfristigen Finanzziele erreichen wird. Er erhöhte seine Schätzungen zum Gewinn je Aktie (EPS) alleine für das laufende Jahr um 16 Prozent. 

Die UBS hat im ersten Quartal 2024 einen Milliardengewinn geschrieben und mit dem Ergebnis die Analystenprognosen deutlich übertroffen. Zudem kommt die Grossbank auch mit der Integration der vor rund einem Jahr übernommenen Credit Suisse gut voran. Diese Entwicklung honorieren neben Goldman Sachs auch Royal Bank of Canada und Berenberg mit Kurszielerhöhungen -  RBC von 28 auf 30 Franken bei einem «Outperform»-Rating und Berenberg von 29 auf 32 Franken bei einem «Buy»-Rating.

Die Analysten der deutschen Privatbank mit Sitz in Hamburg glauben, dass das Kerngeschäft der UBS neben attraktivem Wachstum und einer jährlichen Gesamtrendite von circa 7 bis 9 Prozent eine Eigenkapitalrendite von circa 15 Prozent liefern könnte. Die Kanadier wiederum betonen die gute Kostenkontrolle. Eine starke Kapitalquote und höhere Kapital-Generierung sollten der UBS zudem helfen einen grösseren Puffer gegen potenzielle Anforderungen infolge der «Too big to fail»-Debatte aufzubauen.

Die Deutsche Bank hat hingegen das Rating von «Kaufen» auf «Halten» gesenkt und das Kursziel von 29 auf 28 Franken reduziert. Obwohl die UBS starke Zahlen für das erste Quartal vorgelegt und solide Fortschritte bei der Integration der Credit Suisse gemacht hat, sieht der zuständige Analyst nur noch geringes Potenzial für positive Überraschungen. Ausserdem werden die UBS-Aktien inzwischen mit einer hohen Prämie gegenüber der europäischen Konkurrenz und Julius Bär gehandelt. Infolgedessen ist Julius Bär derzeit der Favorit des Analysten unter den Schweizer Banken.

Betrachtet man die von Bloomberg erhobene Analysteneinschätzungen, sind die Kaufempfehlungen bei der UBS nunmehr in der Minderheit. Elf «Buys» stehen Elf «Holds» und vier «Sells» gegenüber. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei knapp 6 Prozent über dem aktuellen Kurs.

ManuelBoeck
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