Im Schweizer Vorsorgesystem dient die 3. Säule der privaten Vorsorge. Die demografische Entwicklung und das Tiefzinsumfeld haben dazu geführt, dass die gesetzliche Vorsorge an Grenzen stösst. Das vom Gesetzgeber ursprünglich angestrebte Ziel, nämlich die finanzielle Absicherung im Alter, wird in Zukunft wohl nicht mehr genügend erreicht werden können.

Abnahme der Bedeutung der öffentlichen Vorsorge

Während die Erhöhung des AHV-Alters die politischen Debatten prägt, dürfte die 2. Säule unter erheblichen finanziellen Druck geraten. Dies werden die Pensionäre auch im Portemonnaie spüren. Der gegenwärtige Umwandlungssatz von 6,8 % wird mittelfristig auf rund 5 % gesenkt werden müssen. Dies bedeutet, dass die jährliche Rente je 100’000 Franken angespartes Alterskapital anstatt 6800 Franken nur noch 5000 Franken betragen wird. Bei einem Alterskapital von 600’000 Franken beträgt die jährliche Einkommenseinbusse 10’800 Franken oder 900 Franken pro Monat. Auch die gesetzliche Minimalverzinsung der Altersguthaben von gegenwärtig noch 1,25 % erscheint vor dem faktischen Nullzinsumfeld immer noch als zu hoch. 

Ausbau der privaten Vorsorge   

Um die zu erwartenden Mindereinnahmen bei der gesetzlichen Vorsorge so gut wie möglich kompensieren zu können, ist daher Eigenverantwortung und Privatinitiative gefordert. Es gilt, heute schon möglichst viel eigenes Kapital für die Zukunft zurückzulegen. Das Vorsorgesparen ist in der Schweiz auch unter dem Begriff «Säule-3a-Produkte» bekannt. Diese Art von Sparen wird vom Schweizer Staat unterstützt und gefördert. Die in die Säule 3a einbezahlten Beträge können bis zu einer festgelegten Obergrenze vom steuerbaren Einkommen abgesetzt werden.

Hohe Steuerersparnis …

Die Steuerersparnis ist nicht unerheblich, wie das folgende Beispiel zeigt: Eine ledige Person mit einem steuerbaren Einkommen von 100’000 Franken zahlt in der Stadt Zürich 2016 Steuern in der Höhe von total 17’316 Franken. Zahlt sie die gesetzlich zulässigen 6768 Franken in ein Säule 3a-Produkt ein, beläuft sich ihr steuerbares Einkommen nur noch auf 93’232 Franken und die Steuerbelastung sinkt darauf auf 15’463 Franken. Das ergibt eine Steuerersparnis von 1853 Franken pro Jahr. Die Anlage in ein Säule-3a-Produkt zahlt sich allein schon wegen der geringeren Steuern aus: Die Steuerersparnis von 1853 Franken im Verhältnis zum investierten Kapital von 6768 Franken ergibt eine «Rendite» von 27 % (beim Eintritt ins Rentenalter und bei Kapitalbezug werden diese Anlagen zu einem privilegierten Satz besteuert).

... mit Säule 3a-Fonds

Es kommt noch besser: Neben einem Säule-3a-Konto, das lediglich einen Zins abwirft, hat der Anleger die Möglichkeit, in Säule-3a-Fonds zu investieren. Man nennt dies auch «Wertschriftenvorsorge». Diese Fonds können in eine breite Palette von Anlageprodukten wie Aktien, Anleihen oder Immobilien investieren. Die Säule-3a-Fonds werden vom Gesetzgeber streng überwacht. Es gelten die sogenannten BVV2-Anlagevorschriften. Beispielsweise können nur 50 % der Anlagen des Fonds in Aktien investiert werden oder der Anteil der Fremdwährungen ist auf 30 % des Fondsvermögens beschränkt. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass Säule-3a-Fonds seriös und konservativ verwaltet werden.

Säule 3a-Fonds sind in der Regel gemischte Fonds, die von Banken angeboten werden und die einen mehr oder weniger hohen Aktienanteil haben. Ein grösseres Finanzinstitut wird beispielsweise drei solcher Fonds anbieten – mit Aktienanteilen von 15, 30 oder 45 %. Es gibt auch Anbieter, die nachhaltige Anlagen als Vorsorgeprodukte im Sortiment haben. Nachhaltige Anlagen dürften in Zukunft erheblich an Bedeutung gewinnen, denn schliesslich sind wir alle gefordert, sorgfältiger mit den knappen Ressourcen umzugehen, umweltverträglicher zu produzieren und unseren ökologischen Fussabdruck zu verkleinern.    

Langfristige Überlegenheit der Aktienanlagen

Anlegern mit einem langen Anlagehorizont – beispielsweise von 20 Jahren oder mehr – ist ein Säule 3a-Fonds mit einem möglichst hohen Aktienanteil zu empfehlen. Denn Aktien haben langfristig stets die beste Rendite erreicht: Eine Untersuchung der Bank Pictet zeigt, dass die Gesamtrendite von Schweizer Aktien von 1925 bis Ende 2015 jährlich durchschnittlich 7,8 % (nominal, vor Abzug der Inflation) betragen hat. Mit Obligationen konnte man in dieser Zeit durchschnittlich 4,4 % pro Jahr verdienen. Die Performancedifferenz von 3,4 % erscheint auf den ersten Blick nicht gross. Über den ganzen Betrachtungszeitraum gerechnet macht dies jedoch sehr viel aus: Bei einem Anleger, der anfangs 1926 100 Franken in Aktien investiert hätte, lägen am 31.12.2015 87’034 Franken auf dem Konto. Im Fall der Anleihen käme er lediglich auf einen Betrag von 4815 Franken. Dies ist die sogenannte Macht der Zinseszinsen («power of compounding»).

Ein Beispiel:

Vergleich der «SAST-Anlagestrategie BVG Wachstum B» mit dem Sparen-3a-Konto:

Wertentwicklung seit 1.1.1995, jährliche Einzahlung per 1.1. von CHF 5000, nach der pauschalen Verwaltungskommission.
Die historische Wertentwicklung ist kein Indikator für die aktuelle oder zukünftie Wertentwicklung.
Stand 30.6.2016

Natürlich muss diese Rendite oft mit hohen Kursschwankungen erkauft werden. Gerade seit der Jahrtausendwende konnte mit Aktien per Saldo nicht viel verdient werden. Dafür waren die 80er- und 90er-Jahre ausgezeichnete Aktienjahre. Der langfristige Anlagehorizont macht Aktienanlagen prädestiniert für die Vorsorge. Ein heute 30-jähriger Anleger verfügt bis zu seiner Pensionierung in der Regel noch über einen Zeithorizont von 35 Jahren. In diesem Zeitraum dürfte sich die Überlegenheit von Aktienanlagen deutlich bemerkbar machen. Eine längerfristig gute Rendite, gepaart mit dem Steuereffekt, sind ausgezeichnete Argumente für Säule-3a-Fonds.

Kosten sind entscheidend

Auf was soll der Anleger bei der Auswahl der Säule-3a-Fonds der verschiedenen Finanzinstitute achten? Ein Performancevergleich der letzten Jahre ist wenig sinnvoll, denn erstens sind die Unterschiede zwischen den Anbietern oft verschwindend klein und zweitens kann der beste Fonds in diesem Jahr nächstes Jahr zu den schlechteren gehören. Fachleute sind sich einig, dass langfristig vor allem die Kosten für die Administration des Fonds den grössten Einfluss auf die Wertentwicklung ausüben. Diese Kennzahl nennt sich TER (Total Expense Ratio) und muss von den Fondsanbietern veröffentlicht werden. Die TER enthält die Verwaltungskosten des Fonds (Verwaltungsgebühr oder Management Fee genannt, Kosten für die Fondsbuchhaltung und die Revision) sowie übrige Gebühren wie beispielsweise die Depotgebühr. Es ist unbedingt darauf zu achten, dass die TER unter 1 % liegt.

Vergleichen wir zum Schluss einen Fonds mit einer TER von 1 % und einen mit einer TER von 2 %. Ein Prozent, aufkumuliert über 40 Jahre, macht eine Performancedifferenz von fast 50 % aus, was nicht unerheblich ist. Vorsorgen ist eben ein langfristiges Geschäft! 

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