Die meisten Menschen haben Vorlieben oder Abneigungen gegen bestimmte Wochentage. Nicht beliebt ist der Montag am Anfang der Arbeitswoche. Dafür sind Freitage umso willkommener – der Seufzer der Erleichterung, wie ihn "Thank God it’s Friday" oder "TGIF" ausdrückt, hat sich auch in der deutschsprachigen Welt etabliert.

Wochentage können auch Folgen für das Finanzielle haben. Um das Wochenende herum beispielweise sind Flüge normalerweise teurer, auch und wer am Donnerstag oder Freitag die Flugbuchung vornimmt, zahlt Erfahrungen zufolge ebenfalls mehr als an anderen Tagen. Hotelzimmer wiederum reserviert man lieber am Ende der Woche, wie Reiseexperten raten. 

Montags nie

Einen Einfluss haben Wochentage allerdings auch auf den Abschluss von Hypotheken. Dies zumindest will das Finanzberatungsunternehmen VZ herausgefunden haben. Denn Hypothekenfinanzierer passen ihre Zinsen laufend an. Untersucht wurden von den VZ-Experten Festhypotheken mit fünf Jahren Laufzeit, die über 30 Jahre hinweg abgeschlossen worden waren. Dabei wurde darauf geachtet, ob sich innerhalb einer Woche die Zinsen um mindestens 0,125 Prozent verändert hatten.

Das Resultat: Am höchsten innerhalb einer Woche sind die Zinsen an einem Montag – mit einer Wahrscheinlichkeit von 35 Prozent. Bei 39 Prozent liegt die Chance, an einem Freitag den höchsten Zins zu bezahlen – umgekehrt aber auch bei 30 Prozent, den tiefsten Zins zu ergattern.

Am besten eignet sich ein Mittwoch oder ein Donnerstag für den Abschluss eines Immobilienkredits. Dann liegt die Gefahr, den höchsten Zins der Woche zu bezahlen, bloss bei 8 respektive 13 Prozent. Unerheblich ist dies nicht, denn bei einer Festhypothek gilt der vereinbarte Zinssatz über die gesamte Laufzeit. Bei Festhypotheken ist die beliebteste Vertragsdauer zehn Jahre.

Zinseffekt kann gross sein

Derzeit sind Hypotheken sehr billig. Laut dem Broker Moneypark liegt der Zins für die günstigste Zehnjahres-Festhypothek bei 0,67 Prozent, bei fünf Jahren Laufzeit nur 0,45 Prozent. Das sind zwar Tiefst- oder Schaufensterwerte, sie verdeutlichen aber, wie tief die Zinsen inzwischen gesunken sind. Vereinzelt geben Banken an gewisse Grosskunden inzwischen Negativzinsen weiter (cash berichtete).

Für Hypothekarnehmer fallen schon geringe Unterschiede bei den Zinssätzen ins Gewicht. Daher lohnen sich Vergleiche immer. Ob ein Hypothekenfinanzierer 1 Prozent oder 1,1 Prozent Zins verlangt, bewirkt bei einer Hypothek von 750'000 Franken pro Monat einen Unterschied von 63 Franken. Im Jahr sind dies 756 Franken, was auf die Laufzeit immerhin 7560 Franken ausmacht.

Das VZ empfiehlt allerdings auch, sich nicht alleine auf Festhypotheken zu verlassen. Ein Mix von Fest- und Geldmarkthypotheken sowie eine geschickte Auswahl der Laufzeiten bringe langfristig am meisten Ersparnis. Auch wenn Geldmarkthypotheken nicht fix und mit dem Marktzinsniveau schwanken, haben sie sich nach Berechnungen des Beratungsunternehmens in den letzten 11 Jahren als vorteilhafter als Festhypotheken erwiesen. Die günstigsten auf dem Interbankenzins Libor basierenden Schweizer Hypotheken kosten laut Moneypark 0,55 Prozent Zins.