Seit Monaten warten die Märkte auf eine Leitzins-Erhöhung durch die US-Notenbank Fed. Doch bisher ist nichts geschehen. Der Zielwert für die Fed Funds Rate liegt nach wie vor bei 0 bis 0,25 Prozent. Immer mehr Beobachter zweifeln daran, dass sich die Fed noch in diesem Jahr für eine Straffung ihrer Geldpolitik entscheiden wird.

Zurückzuführen ist dies vor allem auf die Abschwächung des Wirtschaftswachstums in China. Vor diesem Hintergrund könnte sich eine Zinsenhöhung in den USA zum jetzigen Zeitpunkt als zu starke Belastung für die Weltwirtschaft erweisen. So gehen einige Beobachter davon aus, dass die US-Leitzinsen erst im März 2016 angehoben werden.

In Europa wird Mario Draghi, Präsident der Europäischen Zentralbank EZB, nicht Müde darauf hinzuweisen, dass die Geldschleusen noch weiter geöffnet werden könnten, sollte sich dies als notwendig erweisen. Damit wird es auch der Schweizerischen Nationalbank noch bis weit ins nächste Jahr hinein verunmöglicht, von ihrer Politik der negativen Zinsen abzurücken.

Tiefe Zinsen stützen Aktien

Mit der zu erwartenden Fortführung der lockeren Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks ist die Attraktivität der Aktien wieder gestiegen, zumal sie praktisch in allen relevanten Märkten unter ihren Höchstständen notieren. Was aber, wenn die Experten sich irren und es doch rasch zu einer Zinswende kommt? Die Erfahrungen aus der Vergangenheit sind überraschend.

Als erste Reaktion auf Zinserhöhungen hat der US-Aktienindex S&P 500 zwar jeweils zunächst nachgegeben – aber nur, um danach umso stärker zu steigen, wie J.P. Morgan aufzeigt. Die Erklärung dafür: Steigende Zinsen sind Ausdruck einer florierenden Wirtschaft, wovon die Unternehmen und damit die Aktienmärkte profitieren. 

Euroland im Vordergrund

Anleger sollten derzeit vor allem auf Aktien der entwickelten Länder setzen. Für Engagements in den Emerging Marktes ist es noch zu früh, obwohl deren Bewertung optisch attraktiv erscheint. Die tiefen Rohstoffpreise und die Wachstumsabschwächung Chinas lassen von Investments abraten. Zahlreiche Spezialisten räumen dagegen Japan und vor allem der Euro-Zone Potenzial ein.

Rory Bateman, Leiter Aktien UK & Europa von Schroders, weist auf die verbesserten Wachstumsperspektiven, die gute Gewinnentwicklung und die zu erwartende Margenausweitung der europäischen Unternehmen hin. Zusammen mit der lockeren Geldpolitik könne dies den europäischen Aktienmärkten Schub verleihen, zumal diese auch fair bewertet seien.

In Anbetracht der trotz den grundsätzlich guten Aussichten zahlreich vorhandenen Risiken (China, US-Geldpolitik, Rohstoff-Preisentwicklung, neues Aufflammen der Grexit-Diskussion) ist allerdings eine breite Diversifikation angesagt, weshalb sich Aktienfonds aufdrängen. Dabei dürften gute aktiv gemanagte Fonds - obwohl etwas teurer - in den kommenden Monaten gegenüber ETF, welche den Index abbilden im Vorteil sein, da sie nicht blind alles kaufen müssen.

Dividenden als Schutz

Interessant sind die Aktien der Eurozone auch aufgrund ihrer Dividendenrendite. Die für die nächsten 12 Monate erwartete Ausschüttungsrendite liegt bei rund 3,9 Prozent und damit deutlich höher als in den USA mit 2,5 Prozent. Dies für sich allein ist natürlich noch kein Argument dafür, Aktien statt Obligationen zu kaufen oder Bargeld zu halten: Für langfristig orientierte Investoren relativieren aber hohe Dividenden das Risiko.

Wer heute einen Aktienkorb mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,9 Prozent kauft, kann in den nächsten zehn Jahren praktisch eine Halbierung der Kurse hinnehmen ohne schlechter zu fahren als mit dem Kauf einer zehnjährigen Anleihe der Schweizerischen Eidgenossenschaft, welche bis zum Verfall gehalten wird und eine Rendite von minus 0.2 Prozent abwirft (Transaktionskosten, Depotgebühren und Steuern nicht berücksichtigt).

Aktien sind überlegen

Diese Argumentation wird gestützt durch zahlreiche Langfrist-Studien: Über die letzten 100 Jahre konnte mit Aktien inflationsbereinigt eine rund doppelt so hohe Rendite erwirtschaftet werden wie mit Obligationen. Zu beachten ist allerdings, dass dies einen langen Anlagehorizont - mindestens fünf, besser zehn Jahre - voraussetzt.

Dennoch: Wer in den kommenden Jahren mit seinem Portfolio eine positive Rendite erzielen will, wird nicht um Aktien herumkommen. Schroders hat soeben ihre Rendite-Erwartungen für die nächsten sieben Jahre publiziert: Real lässt sich mit Anleihen bis 2022 kaum Geld verdienen, während ein weltweiter Aktienkorb (MSCI World) eine inflationsbereinigte Rendite von 2,3 Prozent verspricht. Asiatische Märkte oder die Emerging Markets noch wesentlich mehr. Aber wie gesagt: Mit Investitionen in Letztere eilt es noch nicht.

 

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