Eines ist in den letzten Jahren klar geworden: Schludrigkeit im Umgang mit natürlichen Ressourcen kann sich niemand mehr erlauben. Keine Regierung, kein Unternehmen, keine Privatperson. Die Entnahme riesiger Mengen an Naturkapital getreu dem linearen Wirtschaftsmodell "Nehmen - Machen - Verschwenden" kann nicht mehr bedenkenlos und leichtfertig vonstatten gehen. Zu unhaltbar ist die Beziehung der Menschheit zur Natur in der Vergangenheit geworden.

Das Umdenken hat stattgefunden. Um das Wachstum der Volkswirtschaften erhalten zu können, muss die Natur mehr und mehr in den Mittelpunkt der Wirtschaft gestellt werden. Und das Thema "Nachhaltiges Anlegen" werden in Zukunft selbst skeptische Investorinnen und Investoren nicht mehr ausblenden können. Denn neue ethische Wertvorstellungen sowie politischen und gesetzliche Entwicklungen sorgen für neue Rahmenbedingungen, an denen sich die Wirtschaft orientieren wird.

Viele Vermögensverwalter haben diese Entwicklung erkannt. Ihre Lösungen bieten den Anleger-Portfolios Wachstumschancen und auch eine gewisse Weitsicht, wie aufkommende Risiken vermeiden werden können. Bei Lombard Odier Investment Managers (LOIM) zum Beispiel ist Nachhaltigkeit eine zentrale Anlageüberzeugung. Die Asset-Management-Division der Genfer Lombard Odier Gruppe strebt Anlagen in Unternehmen an, die sich auf die Ziele des Übereinkommens von Paris ausrichten.

Anlagefonds schlägt Benchmark deutlich

Der Fokus der Anlagen richtet sich überdies auf Unternehmen, welche die Regenerationskraft der Natur nutzen oder welche Möglichkeiten nutzen, die sich aus dem Klimaschutz und der Klimaanpassung ergeben. Ein Beispiel dafür ist der aktiv verwaltete Anlagefonds "LO Funds Natural Capital" von Lombard Odier Investment Managers (ISIN: LU2212485465).

Der Fonds hat seit seiner Lancierung Mitte November 2020 fast 30 Prozent Rendite erzielt (per Ende September 2021) und hat damit die Benchmark deutlich geschlagen. Die Benchmark ist ein Vergleichsindex, an welchem man den Anlageerfolg eines Fonds messen kann. 

Der "LO Funds Natural Capital" investiert in Aktien von Unternehmen, deren Wachstum vom Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft profitieren werden und welche das Naturkapital wertschätzen. Die nachhaltigen Finanzmodelle der investierten Unternehmen sowie deren Geschäftspraktiken zeichnen sich durch Resilienz und die Fähigkeit aus, sich weiterzuentwickeln und von langfristigen strukturellen Trends zu profitieren.

"LO Funds Natural Capital" beinhaltet Aktien von 53 Unternehmen. Die grösste Position ist Dick’s Sporting Goods. Der US-Sportdetailhändler wurde bereits 1948 gegründet. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal beim Gewinn sowie beim Umsatz Bestmarken erzielt und will eine Sonderdividende ausschütten. Die Aktie, die an der New York Stock Exchange kotiert ist, hat sich seit Jahresbeginn im Wert mehr als verdoppelt.

(Akienkursentwicklung von Dick's Sporting Goods in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)

Dick’s Sporting Goods schreibt sich selber eine "Erfolgsbilanz" bei Aktivitäten zur Unterstützung der Nachhaltigkeitsthemen zu, wie der Firmenwebsite zu entnehmen ist. Das Risiko, dass ESG-Kriterien ("Environment, Social, Governance" - oder deutsch: "Umwelt, Soziales und Unternehmensführung") bei Dick’s Sporting Good’s nicht genügend umgesetzt werden, ist tatsächlich tief. Das schreibt das spezialisierte Analyseunternehmen und Morningsstar-Tochtergesellschaft Sustainalitics auf ihrer Website.

Viertrgrösste Position im "LO Funds Natural Capital" ist Alcoa. Als zweitgrösster Aluminiumhersteller der Welt ist das Unternehmen in Sachen Umweltfragen besonders exponiert. Aluminium sei attraktiv positioniert, um das Thema Zirkularität sowie Dekarbonisierung zu erfassen, heisst es im jüngsten Newsletter des Lombard-Odier-Fonds.

Die inhärenten Eigenschaften von Aluminium (leicht, langlebig, recycelbar) würden es zum Material der Wahl für energieeffiziente Gebäude, kraftstoffsparende Mobilität und recycelbare Verpackungen machen, heisst es weiter. Und: "Alcoa ist führend bei kohlenstofffreien Aluminiumprodukten, einschliesslich solcher mit hohem Recyclinganteil." Alcoa biete auch diversifizierte kohlenstoffarme Produkte an.

Die Aktie von Alcoa hat sich seit dem Corona-Tiefstand im März 2020 im Wert rund verzehnfacht.

(Akienkursentwicklung von Alcoa in den letzten drei Jahren (Quelle: cash.ch)

Die weltweit führenden Bergbauunternehmen, die im International Council on Mining and Metals (ICMM) Mitglied sind, haben sich Anfang Oktober 2021 auch zum Ziel verpflichtet, dass sie bis 2050 oder früher netto null direkte und indirekte CO2-Emissionen erzielen. Alcoa ist Mitglied im ICMM.