Vulcan Energy will als erstes australisches Unternehmen am regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse notiert werden. Das Rohstoffunternehmen ist bereits an der Börse von Sydney gelistet. Begleitet wird dieses "dual listing" von der deutschen Bank Berenberg. Der Notierungssprozess soll binnen 6 bis 9 Monaten abgeschlossen sein.

Mit Blick auf die angestrebte Energiewende in der EU soll die Zweitnotierung die europäische Investorenbasis stärken. Vulcan will mit der Absicht, CO2-neutral Lithium abzubauen, vom wachsenden Interesse an ESG-Investments profitieren - Environment, Social and Governance, also Firmen mit Folius auf Umweltschutz sowie sozial und unternehmenspolitisch sensitives Handeln. 

Lithium ist für die Herstellung der Batterien von elektrisch betriebenen Fahrzeugen wichtig. Mit der Zweitkotierung in Frankfurt will das Unternehmen auch seine Sichtbarkeit bei den Herstellern von Elektroautos in Europa erhöhen. Der Hersteller Renault hat angekündigt, für seine Elektroautos auch Lithium aus Europa beziehen zu wollen. 

In Sydney hatte die Aktie von Vulcan Energy ihren Wert in der 12-Monats-Sicht den Kurs zwischenzeitlich um über 2000 Prozent gesteigert. Im Zug der Marktkorrektur im Herbst 2021 kam der Kurs auch wieder ein Stück zurück.

Vulcan Energy ist denn auch keine Aktie für schwache Nerven. Das australische Unternehmen profitiert zwar enorm vom Elektroauto-Hype und der Nachfrage nach Batterietechnologie, ist aber auch in vielem eine grosse Wette auf die Zukunft. 

Grosse Fördermengen in Aussicht gestellt

Das Unternehmen berichtete im Januar, es verfüge über 15,85 Millionen Tonnen von Lithium-Karbonat (LCE) in Deutschland. Das wären die grössten Vorkommen in Europa und gemessen am Weltvorrat eine grössere Menge. 2020 förderte Australien 40'000 Tonnen Lithium, gefolgt von Chile mit 18'000 und China mit 14'000 Tonnen. Der viertgrösste Produzent ist Argentinien mit 6200 Tonnen.

Allerdings könnten 12,24 Prozent der Vorkommen, über die Vulcan Energy spricht, über eine mindere Qualität verfügen. Die Nachricht hat allerdings zum Kursanstieg der Aktie beigetragen. 

Vulcan Energy plant, ab 2024 pro Jahr 40'000 Tonnen Lithiumhydroxid zu fördern. Durch die Verwendung geothermischer Lake soll die Förderung CO2-neutral erfolgen. Ein vergleichbares Vorhaben verfolgt auch EnergySouce, eine kalifornische Firma, die von Warren Buffetts Berkshire Hathaway unterstützt wird. 

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