Beide stellen das Tempo und den Umfang der Reformen in Frage, die tatsächlich durchgeführt werden.
Eine aufgetauchte Aktennotiz des ehemaligen FBI-Direktors warf die Frage auf, ob Trump versucht hat, das FBI zu beeinflussen. Es verstärkten sich die Bedenken, dass die anhaltenden Streitigkeiten über die Verbindungen mit Russland Trumps Steuer- und Infrastrukturpläne zum Stillstand bringen könnten. Zehnjährige US-Treasuries gaben um 10 Bp. nach, US-Banken verloren 3,5% und der DXY-Dollar schwächte sich um 1,5% ab, was Dellen im europäischen und japanischen Markt hinterliess.
In Brasilien soll Präsident Temer unter Beteiligung des ehemaligen Kongresssprechers, der bei der Amtsenthebung von Dilma Rousseff eine aktive Rolle spielte, an einer Vertuschungsaktion beteiligt sein. Dadurch büssten die Bovespa und die BRL/USD-Parität 10% bzw. 8% ein, während der 5-jährige brasilianische CDS um 50 Bp. zulegte. Sofern sich diese Anschuldigungen nicht als unbegründet herausstellen, könnten sie zum Rücktritt oder zur Amtsenthebung Temers führen. Die politische Instabilität könnte die wirtschaftlichen Verbesserungen und die laufenden Reformen bedrohen.
Bisher war der Ansteckungseffekt dieser Überraschungen überschaubar, inmitten von anhaltenden Anzeichen für ein anständiges globales Wachstum und begrenzten Ängsten wegen China. Der Lyxor Hedge Fund Index legte bis Dienstag um 0,4% zu. Macro-Fonds wiesen wegen ihrer Long-Positionen in europäischen Aktien und im Energiesektor eine Outperformance aus. Special Situations verzeichneten weiterhin stetige Zuwächse. Bei L/S-Equity-Fonds fielen die Renditen durchwachsen aus. Hierin spiegelten sich heterogene Auswirkungen der plötzlichen Marktrotation wider.
Die Volatilität bei US-Anleihen und dem US-Dollar könnte vor der Juni-Sitzung der US-Notenbank und dem Beginn der US-Haushaltsverhandlungen steigen. Die Long-Positionen von CTAs und Macro-Fonds in Anleihen und im US-Dollar gegenüber Industrieländerwährungspaarungen sind anfällig für spekulative politische Entwicklungen. Wir bekräftigen unsere Präferenz für Mikro-Ansätze gegenüber Macro-Ansätzen. Unserer Ansicht nach könnten die zu Ende gehende Berichtssaison und die plötzlichen Sektorrotationen zu schwierigeren Bedingungen für marktneutrale Fonds führen.