Mehr als 700 Mio. Onlinenutzer zählt das Land. Das ist nicht nur mehr als drei Mal so viel wie noch vor zehn Jahren, sondern entspricht auch der gesamten Bevölkerung Europas. Da wundert es nicht, dass der E-Commerce inzwischen die Konsumnachfrage des Landes bestimmt. Allen voran profitiert von dieser Entwicklung Tencent. Die grösste Internet-Company des Landes ist vor allem durch ihre führende Messaging-App WeChat und den Instant-Messaging-Service QQ bekannt. Doch steckt in Tencent noch viel mehr. Der Konzern ist auch die Nummer eins bei sozialen Netzwerken in China, der grösste Gaming-Anbieter der Welt sowie einer der produktivsten Venture-Capital-Investoren. Dazu gehört auch, neue Wege zu gehen. Zuletzt sorgte das Unternehmen beispielsweise mit dem Einstieg bei dem E-Auto-Pionier Tesla für Schlagzeilen.

E-Payment – ein Billionenmarkt

Angesichts der breiten Positionierung hat das Unternehmen gute Chancen, seinen eingeschlagenen Erfolgskurs weiter fortzusetzen. 2016 nahmen die Umsätze um imposante 48% auf USD 21.9 Mrd. zu, der Gewinn verbesserte sich dabei um 42% auf knapp USD 6 Mrd. Schnell wachsende Branchen wie mobile Zahlungen, Werbung und Gaming sowie auch die Online-Kreditvergabe könnten die Geschäfte bei Tencent weiter anschieben. In Sachen Online-Finanztransaktionen ist China weltweit führend. Von den rund 425 Mio. Chinesen, die ihre Handys als Brieftaschen nutzen, möchte sich das Unternehmen eine grosse Scheibe abschneiden. So kam Tencents «WeChat Pay» im Schlussviertel 2016 bereits auf einen Marktanteil von 38.1% und holte damit auf den Platzhirsch «Alipay» von Alibaba deutlich auf. Im Vergleich zum vierten Quartal 2015 entspricht dies mehr als einer Verdopplung des Marktanteils. Geht es nach JP Morgan, hält das Wachstum in der Branche an: Laut den Analysten besitzen Online-Payment-Anbieter das Potenzial, ihre Einnahmen bis zum Jahr 2020 um jährlich 42% zu steigern. Hier geht es direkt zu Anlagelösungen passend zum Thema «Tencent: wachstumsstarker Internetgigant».

Der gläserne Kunde

Tencent verdient nicht nur daran, dass die Chinesen ihr Geld ausgeben, sondern auch daran, wenn sie fremdes Geld aufnehmen – Stichwort «Online Lending». Als private Internetbank bietet das Unternehmen über seine WeChat-App Darlehen von bis zu 200’000 Renminbi, umgerechnet rund CHF 28'000, ohne traditionelle Kredit-Checks an. Ein riesiger Markt, den JP Morgan bis 2020 auf bis zu USD 95 Mrd. wachsen sieht. Aber nicht nur der Online-Kredit spült Tencent Geld in die Kasse. Aufgrund des enormen Datenvolumens, das die Firma über alle ihre Dienste sammelt, lässt sich relativ exakt sagen, was die User kaufen – und das sowohl online wie auch offline. Diese Datenbank über die Verbraucher, die von 889 Mio. WeChat- und 868 Mio. QQ-Benutzern gefüttert wird, bietet somit ein erstklassiges Fundament für die Monetarisierung von Informationen.

«Spielend» gewinnen

Die immense Zahl von Nutzern und deren Gewohnheiten beflügeln den Gewinn von Tencent auch in weiteren Geschäftssegmenten. Ebenso wie Facebook & Co. haben die Chinesen nämlich damit begonnen, die Daten für gezielte Werbung zu nutzen. Allerdings ist diese Praxis auf dem asiatischen Kontinent noch relativ neu, und folglich liegt der Umsatz eines mobilen WeChat-Nutzers erst bei USD 0.84. Dass hier noch Luft nach oben besteht, zeigt ein Vergleich zum US-Wettbewerber Facebook, der im Schnitt pro User beeindruckende USD 4.17 erlöst. Wachstumspotenzial ergibt sich darüber hinaus in der Mobile-Gaming-Sparte. Mit Spielen wie «Honor of Kings», das mehr als 50 Mio. aktive Spieler zählt, oder auch «Dungeon & Fighter» ist Tencent Chinas führender Gaming-Anbieter. Darauf ruht sich der Konzern aber nicht aus. 2016 übernahm die Internetfirma den finnischen «Clash of Clans»-Schöpfer Supercell. Wie gross das Potenzial in dem Markt ist, zeigen neuste Prognosen, die von einer Verdopplung des Volumens auf USD 21.3 Mrd. bis 2019 ausgehen. Rund 45 Prozent des E-Gaming-Marktes wird bereits durch Tencent besetzt.

Wachstum «Mobile Payment» in China

 

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