Mit 633'000 Einwohnern ist Glasgow alles andere als eine Megacity. Und doch rückt die schottische Hafenstand demnächst in den Mittelpunkt der Welt. Vom 31. Oktober bis zum 12. November findet im Scottish Event Campus (SEC) die 26. Weltklimakonferenz (COP26) statt. Nach Angaben der Stadtverwaltung handelt es sich dabei um den grössten und komplexesten Anlass, den Schottland in seiner langen Geschichte bisher erlebt hat. Ausserdem sei es in Grossbritannien noch nie zu einer derart massiven Ansammlung von Staats- und Regierungschefs gekommen.

Die COP26 ist nicht nur rein organisatorisch eine immense Herausforderung. Auch inhaltlich wartet eine Herkulesaufgabe auf die Delegierten. Im Mittelpunkt steht das 2015 in Paris vereinbarte Ziel, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zu begrenzen. Um dabei die 1,5 Grad-Marke in Reichweite zu halten, sollten ab 2050 bestenfalls keine klimaschädlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen. In Glasgow sollen die teilnehmenden Länder Rechenschaft ablegen, wie weit sie auf diesem Weg sind.

Ein Schlüssel zum Erfolg

Die jüngste Entwicklung beim CO2-Preis passt zur ambitionierten Agenda. Zum ersten Mal kostet es mehr als 60 Euro, eine Tonne Treibhausgas zu emittieren. Dieser Preis gilt für die rund 11'000 energieintensiven Anlagen, welche an das 2005 eingeführte Europäische Emissions-Handelssystem EU-EHS angeschlossen sind. UBS CIO GWM vergleicht die Wirkungs- und Funktionsweise dieses Systems mit dem Kampf gegen den Plastikmüll. Solange es die entsprechenden Tüten im Detailhandel umsonst gab, war ihr Verbrauch hoch. Seit die Plastikbeutel etwas kosten, ist der Einsatz stark zurückgegangen. Analog dazu bezeichnen die Experten die Bepreisung der Treibhausgasemissionen als Schlüssel zur Erreichung der Klimaziele. Auf diese Weise liessen sich wirtschaftliche und ökologische Interessen unter einen Hut bringen. Gleichzeitig würde der CO2-Preis saubere Technologien und Innovationen stimulieren und dadurch zu einem klimafreundlicheren Wirtschaftswachstum beitragen.

Als kurzfristigen Treiber im EHS erachtet CIO GWM den Konjunkturaufschwung sowie die damit einhergehende Energienachfrage. Insbesondere die Preise für Erdgas und Kohle haben zuletzt deutlich angezogen. Die beiden fossilen Brennstoffe sind den Analysten zufolge direkt mit dem EHS verlinkt. Grundsätzlich macht es eine hohe Erdgasnotierung für Versorger finanziell interessanter, bei der Stromerzeugung auf Kohle auszuweichen. Allerdings fallen hier mehr Emissionen an, was einen höheren Bedarf an Verschmutzungsrechten nach sich zieht. An dieser Stelle greift das EHS und limitiert die Umstellung von der Erdgas- zur Kohle-Verstromung. Angesichts des nahenden Winters sehen die Analysten für die kommenden Monate im Erdgaspreis einen zentralen Parameter für die CO2-Notierung.

Wichtige Weichenstellungen

Mittel- bis langfristig dürften die geringe Verfügbarkeit von Verschmutzungsrechten sowie der Ausbau des EHS den Preis unterstützen. CIO GWM verweist in diesem Zusammenhang auf den EU-Klimaschutzplan „Fit for 55“. Unter diesem Slogan hat sich Brüssel vorgenommen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 gegenüber dem Niveau von 1990 um mindestens 55 Prozent zu reduzieren. Zu den aktuellen Plänen zählt eine weitere Reform des EHS. Unter anderem soll der Schifffahrtssektor schrittweise in das System aufgenommen werden. 

CIO GWM verweist auch darauf, dass die aktuelle „Energiekrise“ den klimapolitischen Ehrgeiz der EU konterkarieren könnte. Begründung: Mit den steigenden Brennstoff- und CO2-Preisen droht die Bereitschaft der Verbraucher abzunehmen, die Transformation in Richtung regenerativer Energieträger zu unterstützen. Vor diesem Hintergrund pochen einige EU-Länder sogar darauf, das Thema Energiekosten auf die Agenda des am 21. und 22. Oktober anstehenden Gipfel der Staats- und Regierungschefs zu setzen. Anleger, die sich im Emissionsmarkt positionieren möchten, sollten sich laut CIO GWM auf mögliche kurzfristige Rücksetzer sowie eine erhöhte Volatilität beim CO2-Preis gefasst machen.1

Zugang in eine alternative Anlageklasse

Ungeachtet dessen dürfte das EHS gerade mit Blick auf die COP26 im Fokus bleiben. Einen einfachen und effektiven Zugang in diese alternative und grüne Anlageklasse bietet der UBS Bloomberg CMCI Components Emissions Index. Dieser Basiswert nutzt die CMCI-Rohstoffindexmethodik, um eine konstante einjährige Future-Laufzeit zu erreichen. Dazu rolliert der Benchmark täglich zwischen den im Dezember – dem CO2-Verfallmonat mit der höchsten Liquidität – fälligen Kontrakten. Auf diese Weise lässt sich eine rolloptimierte und stabile Positionierung im EHS realisieren. 

UBS hat vor einigen Monaten ETCs* auf zwei Varianten des neuen Benchmarks lanciert. Ein Tracker-Zertifikat (Symbol: EMOCIU) bildet den UBS Bloomberg CMCI Components Emissions EUR Total Return Index ab. Hier entspricht die ETC-Währung der Handelsvaluta des EHS-Kontrakts. Dagegen basiert ein weiteres Partizipationsprodukt (Symbol: TMOCIU) auf der US-Dollar-Ausführung des CO2-Index. Schwankungen im Wechselkurs EUR/USD werden hier monatlich abgesichert. Bei beiden ETCs ist die Laufzeit unbegrenzt. Für dieses effektive Investment in den europäischen CO2-Preis fällt eine Verwaltungsgebühr von 0.41 Prozent p.a. (Handelswährung EUR) respektive 0.49 Prozent p.a. (Handelswährung USD) an.

Quelle: Refinitiv Eikon, UBS AG. Bitte beachten Sie, dass vergangene Wertentwicklungen keine Indikationen für künftige Wertentwicklungen sind.

Bitte beachten Sie bei Strukturierten Produkten das Emittentenrisiko. Das eingesetzte Kapital kann – unabhängig von der Entwicklung der Basiswerte – im Falle einer Insolvenz des Emittenten verloren gehen.

*Die Produktdokumentation, d.h. der Prospekt und das Basisinformationsblatt (BIB), sowie Informationen zu Chancen und Risiken, finden Sie unter: ubs.com/keyinvest.

Quelle: UBS CIO GWM, "European carbon market: Prices at record high", 23.09.2021