Die Business-Idee
Mindestens 150 Minuten mässigen Sport pro Woche – das empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Wer fit, schlank und gesund bleiben will, müht sich deshalb mit Joggen und Radfahren ab, wer Muskeln aufbauen will, eilt in der Regel drei- bis fünfmal pro Woche zum Krafttraining ins Fitnessstudio. Fehlt die Zeit, plagt einen das schlechte Gewissen. Dass Sport aber gar nicht so viel Zeit fressen muss – davon sind die Gründer des Zürcher Startups Aurum Fit überzeugt: «Mit unserem hochintensiven Intervalltraining genügen sechs Minuten pro Woche», sagt Mitgründer und CEO Julian Massler. In mittlerweile vier Studios in Zürich, St. Gallen und Zug können Interessierte unter Anleitung eines Personaltrainers schwitzen.
Die Gründer
Massler war früher Leistungssportler, segelte in der deutschen Nationalmannschaft und kannte daher das Hochintensive Intervalltraining (HIIT). In seinem Job als M&A-Banker in Zürich fehlte ihm aber die Zeit, häufig aktiv zu sein. Also begann er 2017 gemeinsam mit seinem damaligen Kollegen und dem heutigen CFO des Jungunternehmens, Philipp Andris, regelmässig HIIT zu machen: «Wir haben uns gegenseitig überwacht und angespornt und haben schnell Erfolge erzielt.» Als die beiden dann auf computergesteuerte Trainingsgeräte aus der Physiotherapie stiessen, die sich der Kraft des oder der Trainierenden anpassen (Isokinetik), war beiden klar: «So könnte man hochintensiv trainieren, ohne seine Gesundheit durch Überanstrengung zu riskieren.» Die Technologie kombinieren sie mit einer Softwarelösung, die es ermöglicht, ein individualisiertes Userprofil zu speichern, und in Echtzeit Feedback zu Trainingserfolgen gibt. «Beim ersten Studiobesuch erfolgt eine Art Untersuchung, die persönliche Merkmale wie Grösse, Gewicht, körperliche Zusammensetzung und das aktuelle Kraftniveau erfasst», erklärt Massler, «das ermöglicht ein massgeschneidertes Training.»
Der Markt
Klassische Fitnessstudios gibt es wie Sand am Meer, regelmässige Sessions mit dem Personaltrainer sind für die meisten Menschen zu teuer – «wir schliessen quasi die Lücke dazwischen», sagt Julian Massler. Bei Aurum Fit würden alle Trainingseinheiten von einem Profi betreut, und zwar zu einem rund 70 Prozent günstigeren Preis als das klassische Personaltraining, betont der Gründer. Die kurzen Trainingszeiten machen das möglich. Über 7000 Trainings wurden bereits absolviert.
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Das Kapital
Das Startup ist bereits profitabel. Eine erste Finanzierungsrunde ermöglichte 2020 die Eröffnung von drei weiteren Stores: Einer liegt nahe beim Hauptbahnhof in Zürich, der zweite in St. Gallen, der dritte in Zug. Der Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde steht kurz bevor: «Unser Ziel ist es, mit dem neuen Wachstumskapital zunächst den Schweizer Markt zu schliessen», so Massler. Studios in Bern, Basel, Luzern und Winterthur sind in Planung. «In einem nächsten Schritt wollen wir unser Konzept dann als Franchise-Modell anbieten und den deutschen Markt erobern.»
Die Chance
Selbst bei Sport mit «starker Intensität» empfiehlt die WHO rund 75 Minuten wöchentlich zum Erhalt der Gesundheit und rund 150 Minuten zur Verbesserung der Gesundheit. Doch Massler ist sicher: «Die Erfolge, die mit Aurum Fit erzielt werden, sind durch unsere selbst entwickelte Kombination von Software und Technologie messbar und geben uns recht.» Künftig versprechen sich die Gründer auch den Einsatz im therapeutischen Bereich. «Maximale Sicherheit und Muskelaufbau – beides ist für Fitness und Gesundheit gleichermassen das A und O», so Massler.
upbeat - die Schweizer Startup-Serie
Die neue Startup-Serie «upbeat» porträtiert jede Woche ein Schweizer Jungunternehmen multimedial in Print, Audio und Video. Bleiben Sie dran, im Format Ihrer Wahl: Text, Bild und unterhaltsame Videos finden sie jede Woche auf handelszeitung.ch/upbeat oder in den sozialen Netzwerken. Den Podcast, mit vielen Tipps für Menschen, die selber in der Startupwelt durchstarten möchten, finden Sie auf Apple Podcasts und Spotify – und überall da, wo Podcasts zu Hause sind.