"Wir dachten, wir hätten eine beispiellose Gesundheitskrise bald überstanden, da greift Russland die Ukraine vor unseren ungläubigen Augen an", sagte die St. Galler FDP-Magistratin gemäss französischem Redetext. Von einem Tag auf den anderen seien Panzer in eine europäische Stadt zurückgekehrt, ein Land werde besetzt, Wohnviertel würden mit Raketen und Mörsern zerstört.

"Was selbstverständlich schien, ist es nicht mehr", sagte die 58-jährige Bundesrätin, die seit 2018 im Amt ist. "Unsere Freiheiten, unsere Sicherheit, unsere Institutionen, unsere politische Kultur müssen verteidigt werden. In Bundesbern, aber auch jeder und jede auf seiner Ebene."

Keller-Sutter appellierte in der Krise an den "gesunden Menschenverstand". Was die Stärke der Schweiz bisher ausgemacht habe und auch weiterhin ausmachen werde, sei "eine Mischung aus gesundem Menschenverstand, Strenge und Offenheit". Um einen Gipfel zu erklimmen, müsse man einen Schritt nach dem anderen machen, indem man darauf achte, wohin man trete, mit Vorsicht und Entschlossenheit, sagte sie vom Gipfel im Süden des Kantons Freiburg.

(AWP)