Es entschied zum Schutz der Fische, nach dem Einleiten des Kühlwassers in die Aare dürfe die Flusstemperatur 25 Grad nicht überschreiten. Laut dem Schweizerischen Fischerei-Verband ist 25 Grad Wassertemperatur die oberste Grenze, die Fische über längere Zeit aushalten können.

Axpo-Mediensprecher Antonio Sommavilla sagte am Montag im Schweizer Radio SRF, das Unternehmen schaue, wie sich die Temperaturen der Aare entwickelten, und leite präventiv Massnahmen ein.

Auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte am Montag Axpo-Mediensprecher Noël Graber, er könne nicht sagen, wie gross die Leistungsreduktion des Kernkraftwerks in Prozent ausgedrückt sei. Das Werk reagiere laufend auf die Temperatur der Aare und auch auf die Abflussmenge des Flusses. "Es wird dynamisch auf die Entwicklung reagiert". Maximal werde die Leistung aber derzeit um bis zu 50 Prozent verringert.

Leistung immer wieder reduziert

Die mit Flusswasser gekühlten Schweizer Atomkraftwerke mussten in der Vergangenheit immer wieder bei Hitze ihre Leistungen reduzieren. So verringerte beispielsweise das Ende 2019 abgestellte Kernkraftwerk Mühleberg im Kanton Bern im Sommer 2017 die Leistung um fünf Prozent.

Ab einer Aaretemperatur von über 20,5 Grad im Tagesmittelwert reduzierte das AKW Mühleberg die Leistung der Anlage jeweils, um die Wasserkonzession einzuhalten.

Das AKW Beznau bei Döttingen im Kanton Aargau reduzierte im August 2018 die Leistung wegen hoher Temperaturen um 30 Prozent. Es ist von seiner Konzession her verpflichtet, die Leistung zu reduzieren, wenn die Temperatur des eingeleiteten Kühlwassers in die Aare 32 Grad erreicht.

Zusätzlich dazu gilt seit 2019 die Verfügung des Bundesamts für Energie, laut der die rechnerisch ermittelte Aaretemperatur nach Einleitung des Kühlwassers und weitgehender Durchmischung 25 Grad nicht überschreiten darf.

Wird an drei Tagen hintereinander die Obergrenze von 25 Grad überschritten und bleibt es weiterhin heiss, dann müssten die beiden Reaktoren in Beznau ganz heruntergefahren werden - es sei denn, die Reaktorsicherheit oder die Stromversorgung in der Schweiz wären gefährdet.

Strom notfalls anderweitig beschaffen

Axpo-Mediensprecher Sommavilla sagte am Montag im Radio, in Beznau sei wegen der anhaltenden Hitze eine weitere Leistungsreduktion bis vielleicht hin zur Ausserbetriebnahme des Werks möglich. In diesem Fall müsste die Axpo als Ersatz für den Strom von Beznau Elektrizität auf den internationalen Märkten einkaufen.

Die anderen Kernkraftwerke der Schweiz in Leibstadt AG und Gösgen SO werden mit Kühltürmen betrieben.

(AWP)