Der CFS-Index, der vierteljährlich die Gemütsverfassung in der Finanzbranche abbildet, sank im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 4,5 Punkte auf 106,6 Zähler, wie das Frankfurter Center for Financial Studies am Dienstag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel der CFS-Index um 8,6 Punkte. "Die eingetrübten Erwartungen der Finanzbranche spiegeln die hohe Unsicherheit in der Gesamtwirtschaft wider", erklärt Andreas Hackethal, Direktor des Center for Financial Studies. "Seit der Finanzkrise war die Branche nur zu Pandemiebeginn pessimistischer als heute."

Beim CFS-Index befragt das Center for Financial Studies der Frankfurter Goethe-Universität deutschlandweit Schlüsselpersonen von Banken, Versicherungen und Investmentgesellschaften. Ziel der Umfrage ist es, aktuelle Risiken und Chancen des Finanzplatzes zu erfassen. "Die Finanzbranche kann sich dem Sog des allgemein eingetrübten wirtschaftlichen Umfelds in Deutschland nicht entziehen", sagte Gerhard Wiesheu, Präsident von Frankfurt Main Finance, Partner der Umfrage.

Die eingetrübte Stimmung zeigt sich in den gesunkenen Einnahmen. Mit einem Rückgang um 1,8 Punkte in den Umsatzzahlen im zweiten Quartal liegen die Finanzinstitute 12,5 Zähler unter dem Vorjahresstand. Für das laufende Quartal seien die Aussichten der Branche noch pessimistischer, stellen die Verfasser der Umfrage fest.

Auch das Mitarbeiterwachstum und das Investitionsvolumen der Finanzinstitute und Finanzdienstleister schrumpfte im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahr. Bei den Investitionsvolumen erwarten die befragten Finanzinstitute und Dienstleister weitere Rückgänge.

Anders als erwartet stiegen die Erträge der befragten Finanzhäuser um 6,3 Punkte auf 112,6 Stellen. Die positive Entwicklung gilt allerdings nicht für Finanzdienstleister, die gesunkene Erträge meldeten. Diese lagen im zweiten Quartal 10,2 Punkte unter dem Vorjahresstand.

(Reuters)