Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Refinitiv-Daten meldete, erreichten von April bis Juni 647'000 Tonnen Öl das Königreich über russische und estländische Häfen. Dies entspricht 48'000 Barrel (159 Liter) pro Tag (bpd). Im gleichen Zeitraum des Vorjahres betrug die Menge 320'000 Tonnen. Saudi-Arabien verwendet das importierte Öl zur Stromerzeugung und kann dann eigenes Rohöl exportieren. Besonders viel Strom wird in den heissen Sommermonaten zur Kühlung benötigt.
Russland verkauft sein Öl angesichts der internationalen Sanktionen auf dem Weltmarkt mit deutlichen Preisnachlässen. Zwar weigern sich viele Staaten vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges, russisches Öl zu kaufen. Andere wie China und Indien sowie zahlreiche Länder in Afrika und Nahost haben dagegen ihre Importe erhöht.
In den kommenden Tagen wird US-Präsident Joe Biden in Saudi-Arabien erwartet, einem traditionellen Verbündeten. Er steht innenpolitisch unter Druck, das Königreich zu einer Erhöhung der Öl-Exporte zu bewegen angesichts der vergleichsweise hohen Benzinpreise in den USA. Dort finden im November Kongresswahlen statt.
(Reuters)