Sie setze sich deshalb für verstärkte Handelsbeziehungen mit Südkorea und anderen vertrauenswürdigen Verbündeten ein, sagte Yellen, die am Montag in Seoul eintraf, der Nachrichtenagentur Reuters. Es gelte zu verhindern, dass die Volksrepublik die "übermässige Abhängigkeit" der USA aus strategischen Gründen ausnutze und Lieferungen einstelle, wie sie es bei anderen Ländern getan habe. Die Möglichkeiten müssten eingeschränkt werden, mit denen "geopolitische Rivalen in der Lage sind, uns zu manipulieren und unsere Sicherheit zu gefährden".

Yellen warb für eine Diversifizierung der Lieferketten und erklärte zugleich, China sei offen für Bedenken der USA in anderen Bereichen und habe einige konstruktive Schritte eingeleitet. "Ich möchte nicht den Eindruck einer reinen Eskalation der Feindseligkeiten mit China vermitteln."

Bei Seltenen Erden handelt es sich um 17 chemische Elemente, die für viele High-Tech-Produkte wie Handys und auch in der Rüstungsindustrie unverzichtbar sind. Zudem spielen sie bei der Produktion von Elektroautos eine wichtige Rolle. Seltene Erden kommen weltweit viel häufiger vor, als es der Name vermuten lässt. Ihre aufwendige Förderung ist allerdings fest in chinesischer Hand. Die USA decken etwa 80 Prozent ihres Bedarfs aus der Volksrepublik China ab.

In Deutschland hatte Kanzleramts-Staatssekretär Jörg Kukies unlängst eine zu grosse Abhängigkeit von Seltenen Erden aus China beklagt. Man dürfe die Fehler wie bei Öl und Gas mit der Abhängigkeit von Russland nun nicht bei anderen Rohstoffen wiederholen, sagte Kukies Anfang Juli.

(Reuters)