In den letzten vier Wochen ist die Aktie von Comet um 20 Prozent gestiegen. Damit hat sich die Aktie des Röntgen- und Hochfrequenzspezialisten von den deutlichen Verlusten im ersten Halbjahr erholt. Gleichwohl steht noch immer ein Kursminus von 50 Prozent seit Jahresbeginn zu Buche.
Analyten sehen den Zeitpunkt für einen Einstieg gekommen. Research Partners stufte das Rating für Comet auf "Kaufen" von "Halten" hoch und erhöhte das Kursziel von 180 auf 240 Franken (derzeit: 169 Franken). Nach dem signifikanten Rückgang der Aktie in den vergangenen Monate werde diese unter ihrem langjährigen Durchschnitt bewertet.
Die Aktie werde zwar auch in Zukunft angesichts des politischen und konjunkturellen Umfelds volatil bleiben. Allerdings sei das Gewinnpotential des Unternehmens im aktuellen Kurs allerdings nicht genügend eingepreist.
Negative Einmaleffekte
Bereits letzten Freitag sind die Comet-Aktien durch Kurszielerhöhungen der beiden Banken Credit Suisse und Vontobel angetrieben worden. Die Analysten hatten sich besonders sich an der anhaltend hohen Nachfrage beim Röntgen- und Hochfrequenzspezialisten erfreut. Sie erwarten für das zweite Halbjahr Effizienzsteigerungen.
Die Ergebnisse zum ersten Halbjahr seien neben Herausforderungen in der Lieferkette durch mehrere Einmaleffekte negativ beeinflusst gewesen, schrieb der CS-Analyst Serge Rotzer. Zudem hätten die Umsätze von Januar bis Juni noch auf einem älteren Auftragseingang basiert, bei dem die Preise noch nicht erhöht worden seien, wie Rotzer weiter schreibt.
Für das zweite Halbjahr prognostizierte er eine höhere Effizienz mit geringeren Logistikkosten und höheren Volumina. Er erhöhte in der Folge das Kursziel von 197 auf 215 Franken.
Starke Umsatzsteigerungen
Eine Verbesserung bei der Effizienz im zweiten Halbjahr erwartete auch Vontobel. Der Anstieg des Auftragsbestandes um 69 Prozent gegenüber dem Vorjahr stärke die Zuversicht und die Visibilität. Die Profitabilität werde durch den höheren Produktionsmix in Malaysia, die Auswirkungen der Preiserhöhungen, die niedrigeren Versandkosten und die höheren Volumina einen Schub erhalten. Er hat in der Folge das Kursziel von 265 auf 275 Franken erhöht.
Am letzten Donnerstag hatte Comet seine Halbjahresergebnisse vorgelegt. Der Umsatz stieg im ersten Semester um 7,7 Prozent auf 267,5 Millionen Franken. Das solide Wachstum sei trotz sechswöchigem Produktionsstopps in China erzielt worden, teilte Comet am Donnerstag mit. Gewisse Umsätze sollen sich daher ins zweite Halbjahr verschieben. Der Betriebsgewinn vor Abschreibungen und Amortisationen (EBITDA) sank um knapp 15 Prozent auf 37,7 Millionen Franken. Dies entspricht einer Marge von 14,1 Prozent nach 17,8 Prozent im Vorjahreshalbjahr. Auf die Marge drückten insbesondere höhere Rohmaterial- und Logistikkosten. Unter dem Strich sank der Reingewinn auf 23,1 Millionen von 27,8 Millionen.
Mit den Zahlen hatte Comet die Erwartungen der Analysten beim Umsatz zwar übertroffen, beim EBITDA aber verfehlt. Für das Gesamtjahr bleibt Comet zuversichtlich. In der ersten Jahreshälfte seien 23 Prozent mehr Aufträge eingegangen. Aufgrund Vereinbarungen mit den Kunden geht das Unternehmen davon aus, dass sich die Auswirkungen der verschiedenen Herausforderungen in der zweiten Jahreshälfte abschwächen werden.
Kursverlauf der Comet-Aktie in den letzten zwölf Monaten (Grafik: cash.ch).
(AWP/cash)