Mit Blick auf die Zinsentscheidung vom vergangenen Donnerstag sagte Kazaks der Nachrichtenagentur Bloomberg am Montag, das sei möglicherweise nicht die letzte vorgezogene Zinsanhebung ("Front-Loading") gewesen. "Ich würde sagen, die Zinsanhebung im September muss auch recht deutlich ausfallen." Kazaks gilt in der EZB als Vertreter einer straffen geldpolitischen Linie.

Die EZB hatte vergangene Woche ihre Leitzinsen erstmals seit elf Jahren angehoben, um gegen die hohe Inflation anzukämpfen. Die Anhebung fiel mit 0,5 Prozentpunkten deutlicher aus als ursprünglich mit 0,25 Punkten signalisiert. EZB-Präsidentin Christine Lagarde hatte dies unter anderem mit Inflationsrisiken begründet. Daneben hatte die EZB ein neues Instrument (Transmission Protection Instrument, TPI) eingeführt, mit dem sie mittels Wertpapierkäufen gegen "ungerechtfertigte" Zinsanstiege in einzelnen Euroländern vorgehen kann.

(AWP)