Der Richemont-Aktionär Bluebell Capital Partners hat für die kommende Generalversammlung vom 7. September mehrere Agenda-Anträge gestellt. Unter anderem fordert die Gesellschaft, dass Richemont einen Vertreter der Inhaber von A-Aktien für den Verwaltungsrat ernennt.
Zudem will Bluebell, dass Artikel 22 der Satzung des Unternehmens dahingehend geändert wird, dass die Mindestanzahl der Verwaltungsrates auf sechs erhöht wird. Dabei sollen die Repräsentanten der A- und B-Aktionäre zu gleichen Teilen im Gremium vertreten sein. Aktuell besteht der Verwaltungsrat von Richemont aus 18 Mitgliedern. Den Vorsitz hat Firmengründer Johann Rupert,
Die Vorschläge werden den Aktionären auf der kommenden GV vorgelegt, wie es in einer Mitteilung von Richemont vom Dienstag heisst.
Familie Rupert mit über 50 Prozent der Stimmen
Das Aktienkapital von Richemont besteht aus 522 Millionen Namenaktien der Klasse A mit einem Nennwert von 1 Franken sowie 522 Millionen Namenaktien der Klasse B mit einem Nennwert von 0,10 Franken. Ruperts Familienholding hält die B-Aktienanteile und damit 10 Prozent des gesamten Aktienkapitals.
Bei einem Stimmrecht von 1:1 kontrolliert Rupert dadurch rund 50 Prozent der Stimmen.
Bluebell Capital Partners ist laut eigenen Angaben ein "langfristiger Investor, der sich auf europäische Publikumsaktien konzentriert". Er investiert in Unternehmen, denen ein deutlicher Abschlag zum inneren Wert zugeschrieben wird. Durch eigenes Engagement versucht Bluebell dann, den Aktionärswert zu steigern.
Wie hoch der Anteil von Bluebell an Richemont ist, ist nicht bekannt. Weil es allerdings keine Beteiligungsmeldungen dazu gibt, muss der Anteil unter 3 Prozent liegen.
(AWP)