"Wir sehen eine psychologische Kriegsführung, die stärker ist als jemals zuvor", sagte Regierungssprecher Lo Ping-cheng in Taipeh am Mittwoch. Dies betreffe insbesondere die kommenden Tage, und Lo warnte vor Kampagnen zur Falschinformationen, durch die China die öffentliche Meinung in Taiwan beeinflussen wolle. "Und sie wird sich in den kommenden Tagen noch verstärken."  Die Sicherheitsmassnahmen zum Beispiel an Kraftwerken, Bahnhöfen und Flughäfen würden daher verschärft, erläuterte Lo.

Die Führung in Taiwan hat wiederholt vor einer von ihr so bezeichneten Kampagne Chinas gewarnt, die die Unterstützung der Bevölkerung für die Regierung schmälern solle. Lo rief die Presse in Taiwan auf, nicht als "Propaganda-Werkzeug" für die Führung in Peking zu fungieren. Die Medien sollten besonders sorgsam sein, wenn sie staatliche chinesische Medien zitierten. Unternehmen sollten vorsichtig sein, wenn sie zu einem kritischen Zeitpunkt chinesische Software nützten. Einrichtungen der Regierung hätten bereits 23-mal mehr Cyber-Angriffe registriert als üblich, teilte das Digitalministerium mit.

Volle Unterstützung der Vereinigten Staaten

Nach Angaben der Regierung in Taipeh werden die geplanten Übungen des chinesischen Militärs, die von Donnerstag bis Sonntag dauern sollen, alle 18 internationalen Flugrouten in der Nähe der Hauptstadt betreffen. Die Beeinträchtigungen dürften aber begrenzt sein, da es alternative Routen gebe.

Pelosi hatte Taiwan trotz massiver Kritik aus China besucht und der Insel die volle Unterstützung der Vereinigten Staaten versichert. Ihr Besuch mache unmissverständlich klar, dass die USA Taiwan nicht im Stich liessen, sagte die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses bei einem Treffen mit der taiwanesischen Präsidentin Tsai Ing-wen in Taipeh. Die USA seien fest entschlossen, die Demokratie in Taiwan und der übrigen Welt zu bewahren. China reagierte empört auf den höchsten US-Besuch in Taiwan seit 25 Jahren.

(Reuters)