Die Aktie notiert im frühen Handel um 09.15 Uhr 6,4 Prozent tiefer bei 72,26 Franken, während der Gesamtmarkt (SMI) mit 0,4 Prozent nur leich im Minus steht.

Der Bankensoftwarespezialist hat den Umsatz im zweiten Quartal nur leicht gesteigert und unter dem Strich weniger verdient. Ein wichtiger Vertrag konnte nicht wie erwartet im Berichtszeitraum abgeschlossen werden, was der Grund dafür ist, dass die Erwartungen verfehlt wurden. Der Analyst der Investmentbank JPMorgan betont in einem ersten Kommentar jedoch, dass Temenos erwarte, den entsprechenden Deal bereits im dritten Quartal in trockene Tücher zu bringen. Konkret geht es um ein grosses europäisches Tier-1-Geschäft.

Überhaupt habe das Management am Donnerstag von Aktivitäten mit Tier-1/Tier-2-Banken gesprochen, die man "so seit vielen Jahren nicht mehr gesehen habe". Daher sehe das Unternehmen weiterhin ein günstiges Nachfrageumfeld, ohne dass sich das Kaufverhalten oder die Verkaufszyklen der Kunden geändert hätten. Diese Aussagen stünden auch im Gegensatz zu den vorsichtigen Nachfragekommentaren anderer Unternehmenssoftwarefirmen.

Ebenfalls recht optimistisch klingt es bei Vontobel. Mit Blick nach vorne spreche die digitale Transformation des Bankensektors weiterhin für Temenos, heisst es im Kommentar.

Kritischer interpretiert man diese Aussagen bei Goldman Sachs. Auch hier geht es letztlich darum, ob die Software-Schmiede die Guidance für das Gesamtjahr noch erfüllen kann. Damit dies gelinge, müsse Temenos wohl einige überdurchschnittlich grosse Geschäfte abschliessen. "Eine stärkere Abhängigkeit von Grossaufträgen erhöht jedoch die Volatilität und somit das Risiko eines erneuten Fehlschlages", heisst es im Kommentar.

Ähnlich klingt es bei Jefferies oder auch bei Baader Helvea: Das zweite Halbjahr berge nach dem schwachen zweiten Quartal deutlich mehr Abwärtsrisiken. Und die ZKB schreibt, passend zum heutigen Kursverlust: "Angesicht des schwieriger werdenden Umfelds fehlt für uns ein positiver Impuls für die Aktie."

(AWP)