Ein wichtiger Vertrag konnte nicht wie erwartet im Berichtszeitraum abgeschlossen werden. Mit den Ergebnissen hat die Gesellschaft die Markterwartungen klar verfehlt.

Das Unternehmen erzielte von April bis Juni einen Umsatz von 238,1 Millionen US-Dollar (+1 Prozent), wie es in einer Mitteilung vom Donnerstagabend hiess. Der adjustierte Betriebsgewinn EBIT kam bei 78,3 Millionen Dollar zu liegen, was einem Minus von 8 Prozent entspricht.

Die entsprechende Marge sank auf 32,9 Prozent von 36,2 Prozent im Vorjahr. Unter dem Strich blieb ein Gewinn pro Aktie von 0,83 Dollar (-7 Prozent).

Bei den bereinigten Zahlen werden unter anderem Kosten für aktienbasierte Vergütungsprogramme herausgerechnet. Mit den Ergebnissen hat die Gruppe die Schätzungen der Analysten auf allen Ebenen verfehlt.

In Kürze grosser Abschluss

Eine strenge Kostenkontrolle habe den Einfluss auf den EBIT durch das geringere Wachstum bei den Lizenzeinnahmen reduziert, hiess es. Die Einnahmen für Software stiegen um 5 Prozent auf 101,1 Millionen Dollar. Ein wichtiger Vertragsabschluss in Europa habe sich in das dritte Quartal hinein verschoben. Dieser sollte aber "in Kürze" unter Dach und Fach sein.

Zudem würden weitere Gespräche mit grossen Banken in allen Regionen laufen. Es sei zwar schwer zeitlich abzuschätzen, wann es jeweils zu einem Auftrag kommen werde. Die Situation deute aber auf eine weiterhin robuste Marktaktivität hin, was positiv sei, liess sich CEO Max Chuard in der Mitteilung zitieren.

Zufrieden zeigte er sich auch mit Blick auf die neuen Aboverträge im Bereich der "On-Premise"-Lizenzen (Software kann beim Kunden vor Ort auf den Computern gespeichert werden) - also dem Gegenstück der Abos in der Cloud (im Fachjargon: "Software as a Service SaaS"; SaaS). Die Nachfrage habe seine Erwartungen übertroffen, nachdem das neue Preismodell erst zu Beginn des Jahres eingeführt wurde.

Ziele bestätigt

Die Gesellschaft will vom Trend hin zu Abolösungen profitieren. Seit Januar 2022 sollen auch Kunden für "On-Premise"-Lizenzen standardmässig Fünfjahresverträge erhalten. Dabei zahlen sie dann nicht mehr einen grossen Betrag im Voraus, sondern eine regelmässige "Miete" wie auch die Cloud-Kunden.

Im zweiten Quartal legten die Einnahmen aus SaaS (+32 Prozent auf 38,7 Mio USD) und den Abo-Lizenzen im "On-Premise"-Geschäft (Anstieg um mehr als das Fünffache auf 30,6 Mio) stark zu. Dagegen sind die Einnahmen mit den klassischen Lizenzen um fast die Hälfte eingebrochen (-48 Prozent auf 31,8 Mio USD).

Die Prognose für das Gesamtjahr bestätigte Temenos. Für 2022 wird weiterhin mit einem Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent gerechnet. Der EBIT dürfte der Prognose zufolge 9 bis 11 Prozent höher liegen.

Auch die Mittelfristziele wurden bekräftigt. So peilt Temenos bis 2025 unter anderem ein Umsatzwachstum von im Durchschnitt jährlich mindestens 10 bis 15 Prozent an.

(AWP)