Nach dem erfolglosen Treffen Mitte Juni fand auch die Sitzung am Montag keinen Kompromisskandidaten. Durch das Ausscheiden des Italieners Marco Buti vor der Abstimmung in Brüssel bleiben noch zwei Männer im Rennen: der ehemalige luxemburgische Finanzminister Pierre Gramegna und sein portugiesischer Ex-Kollege Joao Leao. Einem Insider zufolge soll nun bei einem Treffen im September die Entscheidung fallen.

Der Krisenfonds wurde als Reaktion auf die Schuldenkrise vor zehn Jahren gegründet. Die Amtszeit des bisherigen ESM-Chefs Klaus Regling endet am 07. Oktober. Der Deutsche hat den Fonds massgeblich geprägt und aufgestellt, um zusätzliche Aufgaben zu übernehmen. Das ESM-Direktorium setzt sich dabei aus den 19 Euro-Finanzministern zusammen. Im Rat müssen 80 Prozent der Stimmen den erfolgreichen Chef-Kandidaten entfallen. Deutschland hat dabei wegen seines Anteils von 27 Prozent ein Veto-Recht.

(Reuters)