Der MDax der mittelgrossen Werte verlor zuletzt 1,95 Prozent auf 23 977,90 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 büsste 1,4 Prozent ein.

Im Fokus steht nunmehr der Verfall auf Aktien- und Indexoptionen, "was je nachdem, ob und wie sie Investoren in die Zukunft prolongieren, für Bewegung im Dax sorgen kann", konstatierte Jürgen Molnar von CMC Markets. "Nicht selten drehte der Markt nach solchen Terminen auch wieder in die andere Richtung, was wegen des übergeordnet weiterhin bestehenden Abwärtstrends hier eher Chancen nach oben bedeuten könnte."

Auf Unternehmensseite im deutschen Leitindex stachen die Papiere der Post mit den grössten Abschlägen hervor. Sie fielen auf ein Tief seit Mitte 2020 und verloren zuletzt mehr als sechs Prozent. Für den Kursrutsch sorgten die schwachen Zahlen und eine zurückgezogene Gewinnprognose des US-Konkurrenten Fedex . Zur Begründung hatten die US-Amerikaner hatten auf das eingetrübte wirtschaftliche Umfeld verwiesen. Die Nachrichten beunruhigen die Börsianer, denn auch die Deutsche Post ist wie die Amerikaner stark im Frachtgeschäft engagiert.

Bewegt zeigten sich auch zahlreiche Immobilienwerte nach grossen Sektorstudien von Goldman Sachs, JPMorgan und Barclays. Die sehr zinsempfindliche Branche steht aktuell wegen der Aussichten auf weiter steigende Zinsen der Notenbanken unter Druck und liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit den Einzelhändlern um die schwächste Branche des Jahres. Auch am letzten Handelstag der Woche zeigte sich der Sektor europaweit schwach.

TAG Immobilien jedoch kletterten gegen den Trend als einer der MDax-Favoriten um zwei Prozent nach oben - Barclays-Experte Sander Bunck hob sein Votum um zwei Stufen auf "Overweight". Die Aktien seien zuletzt den Branchenkollegen hinterhergelaufen und böten eine attraktive Ergebnisrendite, urteilte der Experte.

Aktien des angeschlagenen Versorgers Uniper blieben im Abwärtssog und fielen auf dem letzten MDax-Platz auf ein weiteres Rekordtief, zuletzt erholten sie sich etwas auf ein Minus von knapp zehn Prozent. Chemiewerte fielen ebenfalls mit hohen Verlusten auf - für K+S etwa ging es um fast acht Prozent bergab, Wacker Chemie verloren fünf Prozent. Die Chemiebranche ist der grösste Gasverbraucher in Deutschland und entsprechend ebenfalls stark von der Energiekrise betroffen.

Auch Anteile am Sportartikelhersteller Adidas setzten nach einer skeptischen Studie durch die Analysten von Cowen ihre Talfahrt fort auf ein weiteres Tief seit 2016. Hier betrug das Minus zuletzt 1,7 Prozent./tav

--- Von Tanja Vedder, dpa-AFX ---

(AWP)